Deutsche Minderheit

SP-Initiative: Architektur-Rat als Mittel gegen Bürgerfrust

SP-Initiative: Architektur-Rat als Mittel gegen Bürgerfrust

SP-Initiative: Architektur-Rat als Mittel gegen Bürgerfrust

Hadersleben/Haderslev
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Carsten Leth Schmidt von der SP plädiert für einen Gestaltungsbeirat – und dies nicht zum ersten Mal. Foto: Ute Levisen

Visionen gibt es viele in der Kommune Hadersleben. Längst nicht alle werden umgesetzt, unter anderem, weil sie am Widerstand der Bevölkerung scheitern. Vor diesem Hintergrund schlägt die Schleswigsche Partei in Hadersleben einen Gestaltungsbeirat vor, der die Kommune bei Bauvorhaben berät.

Das Hochhaus am Hafen, ein Hochhaus am Damm – und ein Café am Haderslebener Dammpark: Projekte und Visionen gibt es viele in der Domstadtkommune. Einige scheitern am Widerstand der Bevölkerung, und dies aus unterschiedlichen Gründen.

Carsten Leth Schmidt, Kommunalratsabgeordneter der Schleswigschen Partei in Hadersleben, setzt das Thema auf die politische Tagesordnung. Er schlägt einen Gestaltungsbeirat vor, der die Kommune in Zukunft bei Bauvorhaben von öffentlichem Interesse berät.

Beirat als Gesprächsplattform

„Der Rat ist als Kommunikationsplattform zwischen Kommune, Bauherrn, Fachleuten, interessierten Bürgern und Politikern gedacht“, erläutert Leth Schmidt. Als Begründung für seine Initiative nennt er zum Teil frustrierende und langwierige Prozesse mit Blick auf Bauvorhaben in der Kommune.

Der SP-Politiker regt an, das Beste aus zwei Welten zu vereinen: die Architektur-Räte in Dänemark und die sogenannten Gestaltungsbeiräte in Deutschland. Unter anderem in Flensburg gibt es einen derartigen Beirat, in dem auch die Haderslebener Architektin Rikke Martinusen mitarbeitet.

Mit Blick auf das umstrittene Vorhaben, ein fast 52 Meter hohes Hochhaus am Hafen zu errichten, hatte Leth Schmidt seinerzeit erneut angeregt, einen Gestaltungsbeirat zu gründen, um in Zukunft alle Beteiligten, inklusive Bürger, so früh wie möglich einzubeziehen, wenn es um die Architektur und Planung markanter Bauvorhaben geht.

Das Beste aus zwei Welten

„Die Erfahrungen von beiden Seiten der Grenze haben gezeigt, dass eine öffentliche Auseinandersetzung und Kommunikation mit unserer Baukultur der Architektur und Bauplanung förderlich sind“, so Leth Schmidt.

Architektur-Rat 2.0

In seiner Initiative trägt der Rat den Arbeitstitel „Architektur-Rat 2.0“. Externe Mitglieder des Gremiums sollen eine unparteiische Beratung gewährleisten und somit frei sein von lokalen oder gar persönlichen Interessen.

„Mit dieser Initiative könnte man, aufbauend auf den Erfahrungen beidseits der Grenze, ein Instrument schaffen, das der Kommune als Fundament für den politischen und verwaltungstechnischen Bearbeitungsprozess dienen kann“, so der Politiker.

Das Kommunalparlament wird über den SP-Vorschlag entscheiden.

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