Abstimmung von 1920

Ein Stück nordschleswigsche Geschichte auf Christiansborg

Ein Stück nordschleswigsche Geschichte auf Christiansborg

Ein Stück nordschleswigsche Geschichte auf Christiansborg

Hadersleben/Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Jesper Petersen (l.), Fraktionssprecher der Sozialdemokraten, und Henrik Dam Kristensen, ebenfalls sozialdemokratischer Politiker und seit 2019 Präsident des Folketings, neben dem historischen Wahlaufruf Foto: Pressefoto

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Vor dem Folketingssaal auf Christiansborg erinnert seit Neuestem ein geschichtsträchtiger Wahlaufruf aus der Kommune Hadersleben an die Volksabstimmung von 1920.

Seit Kurzem hängt neben dem Folketingssaal auf Christiansborg ein Stück nordschleswigsche Geschichte. Ein Abstimmungsplakat von der Volksabstimmung 1920, die über die Zugehörigkeit Schleswigs entschied, hat dort Einzug gehalten.

Bedeutsamer Wahlaufruf

Der Wahlaufruf stammt ursprünglich aus der kleinen Ortschaft Hyrup in der Kommune Hadersleben, wo er am 10. Februar 1920, dem Tag der Abstimmung, im Versammlungshaus aushing und die Wähler der ersten Abstimmungszone von einer Stimmabgabe zugunsten der Zugehörigkeit zum Königreich Dänemark überzeugen sollte. Er gibt im Wortlaut den offiziellen Wahlaufruf des Nordschleswigschen Wählerverbandes wieder, wie ihn Graf O. D. Schack formuliert hatte.

Normalerweise befindet sich das meterhohe Wahlplakat in den Händen des lokalhistorischen Archivs der Kommune Hadersleben „Historie Haderslev“. Anlässlich der diesjährigen Feierlichkeiten zur Grenzziehung vor nunmehr 101 Jahren hat sich das geschichtsträchtige Abstimmungsplakat jedoch auf Reisen begeben und einen Platz neben dem Folketingsaal auf Christiansborg eingenommen.

Ein ehrenvoller Platz

„Wir fühlen uns geehrt, dass dieser einzigartige Wahlaufruf auf Christiansborg einen Platz gefunden hat – und dann auch noch neben dem Folketingssaal“, sagt der Leiter von „Historie Haderslev“, Bent Vedsted Rønne, in einer Pressemitteilung. Der Ausstellungsplatz sei passend gewählt, so Rønne, basierte die Abstimmung in der ersten und zweiten Zone doch auf demokratischen Grundsätzen und Selbstbestimmung.

Initiiert wurde die Kooperation zwischen „Historie Haderslev“ und dem dänischen Parlament durch den Fraktionssprecher der Sozialdemokraten, Jesper Petersen, der selbst aus Hadersleben stammt und nach eigener Aussage stark in die Feierlichkeiten zur „Genforening“, wie die Grenzziehung in Dänemark genannt wird, eingebunden war.

Bis zum Ende des Folketingjahres Anfang Oktober gastiert die Leihgabe auf Christiansborg. Anschließend kehrt das Plakat nach Hadersleben zurück.

Mehr lesen

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Wenn Minderheiten als Gefahr für andere dargestellt werden“