Nordschleswigsche Schulgeschichte
Wie Frau Tauber in Hadersleben Schulgeschichte schrieb
Wie Frau Tauber in Hadersleben Schulgeschichte schrieb
Wie Frau Tauber in Hadersleben Schulgeschichte schrieb
Lise Tauber hat ein Buch über ihre bemerkenswerte Vorfahrin Louise Tauber geschrieben – und damit ein Kapitel nordschleswigscher Schulgeschichte. Ein Vierteljahrhundert betrieb sie in Hadersleben ihre Mädchenschule – bis sie wegen preußischer Willkür das Handtuch werfen musste.
Nordschleswigsche Schulgeschichte liefert reichen Stoff für einen Roman. Mit einem solchen debütiert Lise Tauber. „Stille kraft og virksom kærlighed“ heißt ihr Buch, dessen Hauptperson ihre Vorfahrin, die bemerkenswerte und allseits umtriebige Louise Tauber (1830-1908), ist. In dieser Woche stellte sie ihr Werk im Historischen Archiv von Hadersleben vor. In ihrem Debüt beschreibt die Autorin das Leben und Wirken von Fräulein Tauber unter erschwerten Bedingungen, das heißt, während der preußischen Vorherrschaft ab 1864 in Nordschleswig.
Bangen um das Lebenswerk
Ein Jahr zuvor hatte die als Lehrerin ausgebildete Louise Tauber in der Domstadt Hadersleben mithilfe ihrer ortsansässigen Familie eine Mädchenschule für die Töchter des dänisch gesinnten Bürgertums gegründet.
Bereits ein Jahr nach der Gründung der Mädchenschule musste Louise Tauber um ihr Lebenswerk bangen, da die meisten dänischen Beamten des Landes verwiesen worden waren, Taubers eigene Familie inbegriffen, und die Zahl ihrer Schülerinnen somit dramatisch sank. Dennoch: Ein Vierteljahrhundert leitete Louise Tauber ihre Schule – er- und überlebte so manche Talfahrt aufgrund stets neuer, verschärfter Auflagen seitens der preußischen Verwaltung.
Beschwerde beim Kaiser höchstselbst
Im Jahre 1888, im 25. Jubiläumsjahr ihrer Mädchenschule, musste Louise Tauber den Schlüssel umdrehen. Ein Jahr später entzogen ihr die preußischen Behörden das Recht, als Lehrerin zu wirken, woran auch eine Beschwerde beim deutschen Kaiser höchstselbst nichts änderte ...
All dies hat Lise Tauber in ihrem Buch für die Nachwelt festgehalten: „Louise Tauber fasziniert mich sehr“, gestand Lise Tauber, als sie während der Buchvorstellung im Historischen Archiv vom Werden ihres Debütromans berichtete. Für die Hilfe seitens der Archivmitarbeiter bedankte sie sich herzlich: Dort habe man großes Verständnis und Entgegenkommen für ihre vielen Fragen gezeigt. Das Buch, dessen Veröffentlichung die Autorin aus eigener Tasche bezahlt, ist ab sofort im Buchhandel sowie im Historischen Archiv erhältlich.