Grenzland

SP appelliert: Lasst die kleinen Grenzübergänge offen

SP appelliert: Lasst die kleinen Grenzübergänge offen

SP appelliert: Lasst die kleinen Grenzübergänge offen

Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Wochenlang war der Grenzübergang zwischen den Grenzdörfern Ruttebüll und Rosenkranz im Frühjahr geschlossen. Freunde, Familien und Nachbarn durften sich nicht besuchen. Foto: Karin Riggelsen

Nachdem die Corona-Zahlen aktuell wieder steigen und die Grenze für deutsche Urlauber zum Teil wieder geschlossen wurde, steigt die Sorge, dass auch das Alltagsleben der Grenzlandbewohner bald wieder in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.

Die Corona-Zahlen steigen wieder, und Dänemark hat am Donnerstag wieder einen Einreisestopp für deutsche Urlauber verhängt. Vor allem bei den Minderheiten im Grenzland ruft dies böse Erinnerungen hervor. Als im Frühjahr die Corona-Pandemie ausbrach, reagierte Dänemark schnell mit einer wochenlangen Schließung der Übergänge an der deutsch-dänischen Grenze in Nordschleswig. Vor allem für die Grenzlandbewohner war dies eine schwere Zeit.

Dieses Mal bleibt die Grenze für die Schleswig-Holsteiner geöffnet – zumindest vorerst. Ganz zur Freude der Schleswigschen Partei: „Wir freuen uns sehr, dass Dänemark sich dazu entschlossen hat, Schleswig-Holstein offen zu halten und Sonderregeln für die Grenzregion einzuführen. Für die Menschen im deutsch-dänischen Grenzland bedeutet es viel, dass sie ihr Leben über die Grenze hinweg weiterführen können“, so der Vorsitzende der Schleswigschen Partei, Carsten Leth Schmidt in einer Pressemitteilung.

Mit offenen Briefen und Hilfe von Folketingspolitikern versuchten die beiden Minderheiten Parteien nördlich und südlich der Grenze, die Schleswigsche Partei (SP) und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), im Frühjahr Druck auf die Regierung auszuüben, die Grenze wieder zu öffnen – vor allem – so das Hauptanliegen – für die Grenzlandbewohner, die zum Teil über Wochen von ihren Familien und Freunden getrennt waren.

„Es war eine große Erleichterung, als es schließlich für die Menschen aus der Region möglich war, ihre Angehörigen und Freunde wieder auf beiden Seiten der Grenze zu besuchen. Es kam wieder ein wenig Alltag zurück“, sagt der SP-Vorsitzende.

Aus diesem Grund appelliert er gemeinsam mit dem SSW an die Regierung, die kleinen Grenzübergänge nicht wieder wie im Frühjahr zu schließen.

„Dies würde alle treffen, für die das Überqueren der Grenze ein wichtiger Teil des Alltags ist: Pendler, Schüler, Studenten und Familien“, so Leth Schmidt.

Er appelliert aber genauso an alle Grenzlandbewohner: „Es ist wichtig, dass wir uns an die Corona-Richtlinien der Regierung halten. Ansonsten laufen wir Gefahr, das bisher Erreichte zu verspielen."

Mehr lesen

VOICES – MINDERHEITEN WELTWEIT

Jan Diedrichsen
Jan Diedrichsen
„Sudan am Rande einer Hungersnot“
Deutsche Regionalbahnen sollen ab 2027 bis nach Tingleff fahren.

Mobilität

Dänemark sichert Millionen Kronen für grenzüberschreitenden Bahnverkehr zu

Apenrade/Aabenraa Dänemark und die schleswig-holsteinische Nahverkehrsgesellschaft Nah.SH arbeiten an der Umsetzung des künftigen Regionalverkehrs im Grenzland. Wie aus einem zuvor vertraulichen Papier des Transportministeriums hervorgeht, wird Dänemark Neuanschaffungen und Umrüstungen von deutschen Zügen mitfinanzieren, die ab 2027 bis nach Tingleff rollen sollen. Nicht alle sind glücklich über diese Lösung.