Corona-Krise

SP und SSW fordern umgehende Grenzöffnung

SP und SSW fordern umgehende Grenzöffnung

SP und SSW fordern umgehende Grenzöffnung

Apenrade/Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Carsten Leth Schmidt (SP) freut sich über die Mobilisierung von Politikern in Kopenhagen und Kiel durch die Parteien der Grenzlandminderheiten. Foto: Karin Riggelsen

Parteichefs Carsten Leth Schmidt und Flemming Meyer: „Eine Grenzöffnung zwischen Deutschland und Dänemark darf nicht von der Entwicklung zum Beispiel in Schweden abhängig sein.“ Rücksicht auf Verhältnisse in deutsch-dänischer Grenzregion gefordert.

Nach der Ankündigung des deutschen Bundesinnenministers Horst Seehofer (CSU), Deutschland werde seine Grenze in den kommenden Tagen wieder gegenüber allen Nachbarländern öffnen und sei bereit, die Kontrollen an der deutsch-dänischen Grenze einzustellen, „sobald die dänische Regierung ihre laufenden Konsultationen mit ihren jeweiligen Nachbarstaaten vollzogen hat", fordern die Schleswigsche Partei (SP) und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) eine umgehende Öffnung der deutsch-dänischen Grenze.

Dank an Daniel Günther

„Eine Grenzöffnung zwischen Deutschland und Dänemark darf nicht von der Entwicklung zum Beispiel in Schweden abhängig sein“, so die Vorsitzenden von SP und SSW, Carsten Leth Schmidt und Flemming Meyer, in einer gemeinsamen Presseerklärung, in der sie sich bei Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) für dessen Einsatz bei der Bundesregierung in Berlin für Erleichterungen im deutsch-dänischen Grenzland nach weitgehender Sperrung der deutsch-dänischen Grenze als Maßnahme gegen die Corona-Pandemie seit Mitte März bedanken.

Kein Verständnis für Zögern in Kopenhagen

Leth Schmidt und Meyer reagieren mit Skepsis auf die Meldungen aus Kopenhagen, wo die dänische Regierung sich Bedenkzeit erbeten habe hinsichtlich einer Öffnung der Grenze zu Deutschland, um eine gemeinsame Lösung mit den Nachbarländern zu finden. „Ich setze darauf, dass auch die deutsch-dänische Grenze schnell wieder geöffnet werden kann, so wie zwischen Luxemburg und Deutschland“, sagte Carsten Leth Schmidt gegenüber dem „Nordschleswiger“.

Günstige Infektionsentwicklung

Er verweist darauf, dass die Corona-Infektionszahlen im deutsch-dänischen Grenzland besonders niedrig sind. Deutlich unter dem Niveau in den Grenzgebieten zwischen Deutschland, den Niederlanden und Belgien, wo die Grenze gar nicht gesperrt worden ist. „Wenn die dänische Regierung so zaghaft ist, dann versteht man nicht den großen Bedarf für die Grenzöffnung in unserem Grenzland“, so Leth Schmidt und erinnert daran, dass Dänemarks einzige Landgrenze an Schleswig-Holstein stößt.

Abhängig von freier Beweglichkeit

„Es wurde für viele Familien deutlich, wie abhängig wir hier von der freien Beweglichkeit über die Grenze sind“, sagte Leth Schmidt und weist auf die Alarmstimmung in der dänischen Touristikbranche hin, die als Wirtschaftszweig besonders abhängig von den immer noch ausgesperrten deutschen Urlaubern ist. „Das Ausbleiben der deutschen Urlauber kann nicht durch mehr dänische Gäste ausgeglichen werden“, so der SP-Vorsitzende, der sich trotz der zögerlichen Haltung der dänischen Regierung in Sachen Grenzöffnung freut, dass es SP und SSW gelungen ist, jeweils in Kopenhagen und in Kiel viele Politiker für eine Wiederöffnung der deutsch-dänischen Grenze zu mobilisieren.

Signal an deutsche Gäste senden

Leth Schmidt spricht sich auch dafür aus, Nordschleswig und anderen Urlaubsregionen in diesem Jahr Gästen aus Deutschland zugänglich zu machen, wenn diese voraussichtlich noch von Reisen in viele andere ausländische Urlauberhochburgen abgeschnitten sind. „Es könnte gegenüber allen Deutschen ein Signal ausgesendet werden, dass gerade Nordschleswig und Jütland aus gesundheitlicher Sicht besonders sichere Gebiete sind“, erklärte er. Es seien alle Voraussetzungen vorhanden, der heimischen Region nach dem Corona-Einbruch einen kleinen Vorsprung als Ferienregion zu geben.

 

Mehr lesen