Die ersten Weihnachtsartikel kann man wieder in den Geschäften kaufen. „Viel zu früh!“, hört man überall, „Es ist noch viel zu warm!“.

Dabei ist mir jedes Jahr in der Zeit der Erntedankfeste weihnachtlich zumute. Ich sage danke für das, was geerntet wurde und noch geerntet wird. Es ist ein Geschenk. Am Tag vor dem Erntedankgottesdienst in Holebüll konnte ich das Algen-Glitzern in der Ostsee erleben. Glitzernde Sterne im fast schwarzen Wasser – darüber die Sterne am dunklen Septemberhimmel.

Noch ein Grund zu stauen und „danke“ zu sagen für so ein magisches Erlebnis!

Sternschnuppen im Meer und am Himmel!

Zur Erntezeit geht es um die Wunder auf der Erde. Wenn wir die Ernte feiern, dann feiern wir, dass Gott uns versorgt, dass wir seine Geschenke einsammeln. Neben der Arbeit, die im Korn, Gemüse und Obst steckt, ist ein Wunder enthalten, das eine kleine Pflanze wachsen lässt, bis wir etwas ernten, das wir essen können. Im Garten sammeln viele von uns die Früchte ein, die Landwirtinnen auf den Feldern, die Pflücker in den Plantagen. Das alles ist die Lebensgrundlage von vielen, vielen Milliarden Menschen. 

Und natürlich stellt sich die Frage: Wie gehen wir mit dieser Lebensgrundlage um? Wie viel ist sie uns wert, auch im finanziellen und nachhaltigen Sinne? 

Kommt mein eigener Erntedank von Herzen? In unserer Überfluss-Gesellschaft an Nahrung, an Festen und Angeboten möchte ich auf die Erntedankfeste hinweisen. Ich will die Geschenke Gottes nicht vergessen, die buchstäblich auf der Erde liegen oder sich in Bodennähe befinden. Die andere für mich einsammeln und bereitstellen.

Ich will mich an die Leute erinnern, die sich um unser tägliches Brot kümmern. 

„Alle gute Gabe kommt her von Gott …“, singen wir in den Kirchen. Wir sind von Gutem umgeben, trotz allem, was uns das Leben manchmal schwer macht.

Gott sei Dank!

Allen Leser*innen einen gesegneten Sonntag und eine gesegnete Woche!