Süddänische Univerität
Politik-Master auf Englisch soll nach Sonderburg kommen
Politik-Master auf Englisch soll nach Sonderburg kommen
Politik-Master auf Englisch soll nach Sonderburg kommen
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Die SDU muss sich wider Willen neu aufstellen, weil die Politik die kleinstädtischen Standorte stärken will. Wie solche und andere politische Prozesse ablaufen, könnten Studierende nun bald in Nordschleswig lernen.
Von den fast 27.000 Studierenden an der Süddänischen Universität (SDU) studiert derzeit nur jede oder jeder neunte nicht am Hauptcampus in Odense. Darunter knapp über 1.000 am Campus Sonderburg (Sønderborg).
Laut SDU beginnen allerdings schon 20 Prozent nicht in Odense. Damit ist die SDU unter den dänischen Hochschulen bereits die dezentralste – mit Standorten neben Odense und Sonderburg auch in Esbjerg, Slagelse, Kolding und Kopenhagen.
Dennoch muss auch die SDU Studiengänge in die sogenannte Provinz verlegen – die Mehrheit im Folketing hatte im Sommer eine „Regionalisierung“ der Hochschulen des Landes angeordnet.
Inhalt: Die Hochschulen in den vier größten Städten Dänemarks, darunter die Süddänische Uni (SDU), müssen bis 2030 fünf bis zehn Prozent der Studienplätze in kleinere Städte verlegen - oder die Studienplätze fallen weg.
Politik-Studiengang in Sonderburg soll um Master erweitert werden
Für Sonderburg könnte das bedeuten, dass ein weiterer Studiengang und damit mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierende in die Stadt kommen.
Im Mai war bereits verkündet worden, dass im Zuge des Beschlusses eine Betriebsingenieur-Ausbildung („Maschinenmeister“) ins Alsion ans Westufer des Alsensundes kommen soll.
Nun wurde bekannt gegeben, dass auch ein englischsprachiger Politikwissenschaften-Master-Studiengang („Kandidatuddannelse i statskundskab“) geplant ist.
Neben zahlreichen ingenieurs- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen bietet die SDU in Sonderburg bereits den Bachelor in Europäischen Studien an – ebenfalls auf Englisch.
Laut Plan will die SDU die neuen Studiengänge bis 2025 anbieten. Dann soll endgültig feststehen, wie 316 Studienplätze von Odense in die Kleinstadt-Standorte verlegt werden, wie 120 neue Studienplätze dort geschaffen werden sollen und wie in Odense 330 Studienplätze gestrichen werden.
„Wir sind bereits eine einzigartige, regionale Universität von Weltrang. Wir wissen, wie man einen Campus außerhalb der großen Städte betreibt, wir haben die Infrastruktur, um Studiengänge nach draußen zu verlegen, und wir haben eine hervorragende Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren“, sagt SDU-Präsident Jens Ringsmose in einer Pressemitteilung am Dienstag.
Uni-Rektor: Politik schwächt die SDU insgesamt
Doch dass in der akademischen Welt insgesamt und auch an der SDU die Begeisterung über die politisch auferlegten Maßnahmen nicht überwiegt, macht er ebenfalls deutlich. Der Standort Odense sei ein Kraftzentrum in den Bereichen Forschung und Ausbildung und sei eng mit den anderen Standorten verknüpft, sagt Ringmose.
Er warnt: „Eine weitere schwerwiegende Folge der Verkleinerung in Odense ist, dass auch die Präsenz der SDU in den anderen Campus-Städten ungewollt geschwächt wird. Mehrere Bildungs- und Forschungsgruppen arbeiten campusübergreifend, und wenn in Odense gekürzt wird, sind alle davon betroffen. Die SDU ist vernetzt.“
Andere Unis werden deutlich stärker zentralisiert bleiben
Die SDU-Leitung sieht sich von der Politik ungerecht behandelt, weil nicht berücksichtigt wird, dass die Uni bereits „vernetzt“ ist.
Wenn die politisch gewollte Reduzierung der Studierendenzahl in Odense um 10 Prozent Realität wird, wird die SDU etwa 30 Prozent ihrer Studierenden außerhalb von Odense aufnehmen. Bei den anderen Universitäten des Landes wären es dann nur zwischen 0 und 10 Prozent, die außerhalb des Hauptcampus aufgenommen werden.
Ringmose und sein Team wollen sich deshalb dafür starkmachen, dass die Politik für die Hochschule eine Ausnahme von der 10-Prozent-Regel macht. Ob dies dann gleichbedeutend mit einem Aus der Pläne für einen Politik-Master in Sonderburg wäre, ist noch völlig offen.