Musikszene
Auf zum Folk-Festival in die Dorfschule
Auf zum Folk-Festival in die Dorfschule
Auf zum Folk-Festival in die Dorfschule
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In Rinkenis findet traditionell am ersten Wochenende im März das „Back to the Roots“-Festival statt. Auf welche Band sich der Festivalleiter besonders freut und wer alles hinter dem Festival steht, verrät Brian O‘ Driscoll.
Seit 2017 Jahren stellt Brian O‘Driscoll mit Dutzenden Ehrenamtlichen ein Folk-Festival im Ort Rinkenis an der Flensburger Förde auf die Beine. In anderthalb Wochen findet das Festival 2023 statt, die sechste Ausgabe von „Back to the Roots“ beginnt am 3. März.
Zum wiederholten Male ist es die Turnhalle der Dorfschule, die dem Festival und seinen Hunderten Gästen ein Zuhause bietet. An diesem Montagmittag ist die Halle noch leer, die letzte Schulklasse hat das Licht ausgemacht und von Folk keine Spur. Das wird sich bis Anfang März drastisch ändern, versichert Brian O‘Driscoll, während er in der Turnhalle steht.
Aus der Turnhalle wird eine Folk-Scheune
„Dort an der Seite entsteht die große Bühne, dort die Bar. Wir statten die Halle mit Sofas und anderen gebrauchten Möbeln aus, stellen lange Tische und Stühle auf, und die Wände werden mit Kunst dekoriert. Glaub mir, am Ende erinnert hier nichts mehr an eine Turnhalle“, sagt der 42-Jährige.
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Zusammen mit seinem Bruder Thomas ergriff er 2017 die Initiative und stellte erstmals ein Folk-Festival in Rinkenis auf die Beine. Warum?
„Ich bin selbst Musiker und komme aus einer Familie mit Musikern. Ich habe mich schon immer für Folk und Roots begeistert. Meine Mutter hat damals Frøken Jensen in Schelde betrieben und auch Festivals veranstaltet. Mein Bruder und ich machen seit über 20 Jahren Musik zusammen, wir haben immer davon geträumt, ein Folk-Festival für Rinkenis auf die Beine zu stellen.“
Bis zu 300 Gäste werden pro Festivaltag erwartet
Mittlerweile ist die private Initiative der O‘Driscolls in einen Verein übergegangen. „Das erste Jahr war hart und kam uns ziemlich teuer zu stehen“, lacht der Musiker. Mittlerweile sind die Finanzen in Vereinshand – und dank der vielen lokalen und regionalen Sponsoren gesichert.
Das „Back to the Roots“-Festival ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Für 2023 rechnet der Veranstalter mit 200 bis 300 Gästen pro Tag – plus Ehrenamtliche und Bands.
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Top-Band ist in diesem Jahr die schottische Band Mànran – Folk-Fans kennen sie vom Tønder-Festival. Mit dabei sind auch Tom Donovan aus Irland, Twang mit amerikanischer Folkmusik sowie viele weitere Bands aus dem In- und Ausland. Am Sonnabendabend findet ein großes Gemeinschaftsessen statt.
Brian O‘Driscoll ist Festivalchef und musikalischer Leiter in einem. „Uns ging es immer um Qualität vor Quantität. Unsere Richtlinie war immer, dass wir eine Mischung aus lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Bands zusammenstellen, und daran haben wir uns immer gehalten“, so O‘Driscoll.
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Das Budget für die Musik liegt in diesem Jahr bei rund 130.000 Kronen. Nicht nur die Bands sind international – auch Gäste kommen mittlerweile aus Norwegen, Deutschland, von den Färöern und aus ganz Dänemark.
„Wir bieten ja nicht gerade Mainstream-Musik an, daher gilt es, die Menschen zu finden, die Folk-Musik lieben. Und da wir in einem Grenzgebiet leben, kommen die Folk-Fans natürlich auch aus Deutschland. Das ist nicht zuletzt großartig für Rinkenis, dass so viele Gäste aus dem Ausland und dem ganzen Land kommen und vor Ort Übernachtungen buchen. So können wir den Tourismus in einer Zeit unterstützen, in der ansonsten nicht viel los ist.“
Vom Festival profitiert der ganze Ort: Hotels, Gastronomie, Dorfgemeinschaft.
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Das Festival beginnt Freitag, 3. März, um 16 Uhr mit einer Show, die Stadtratspolitikerin Christel Leiendecker (Schleswigsche Partei) eröffnet. Daran beteiligt sind auch Schülerinnen und Schüler – der Standort in der Schule nutzt das Festival bewusst, um die Kinder und deren Eltern einzubeziehen.
Wer die Eröffnungszeremonie sehen und das Festival kennenlernen will, ist am Freitagnachmittag willkommen. Erst um 19 Uhr beginnt das offizielle Musikprogramm, für das eine Karte erforderlich ist.
Die ganze Familie hilft beim Festival mit
Für den musikalischen Leiter ist die Vorbereitung für das Festival wie ein Vollzeitjob, nur ehrenamtlich. Die Liebe für die Musik treibt ihn an – und die gibt er mittlerweile längst auch an seine fünf Kinder weiter. „Die drei Großen sind inzwischen auch als Ehrenamtliche dabei, zusammen mit den Großeltern“, lacht der 42-Jährige, der halb Däne, halb Ire und durch und durch Folk-Musiker ist.
Wer zusammen mit ihm die Musik feiern will: Noch ist Raum für Kurzentschlossene. „Einige Karten für das gesamte Festival gibt es noch, aber wir nähern uns dem Ende“, sagt O‘Driscoll. Für die einzelnen Konzerttage sind an der Abendkasse Karten erhältlich.
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