Nach Vandalismus
Jugendliche renovierten Badehäuser
Jugendliche renovierten Badehäuser
Jugendliche renovierten Badehäuser
Böswillige Sachbeschädigung war der Anlass für die Initiative von Morten Mehlberg, Schüler der Jugendschule zu engagieren, um die Badehäuser an der historischen Badeanstalt von Augustenborg wieder aufzubauen.
Ein Stoßseufzer des Vereins „909“ hat den gebürtigen Augustenburger Morten Mehlberg aufgerüttelt. Der Klub trifft sich jeden Sonntag um 9.09 Uhr zum Baden an der historischen Badeanstalt im Augustenborg Skov 5. Eines Sonntags im Frühjahr entdeckten sie, dass Bretter aus einer Wand herausgetreten worden waren. Am Strand lagen die verkohlten Reste.
„So was geht doch nicht. Ich dachte mir, wenn junge Leute die Häuser wieder instand setzen, fühlen sie sich auch verantwortlicher dafür. Wenn sie hier feiern und jemand was kaputt machen sollte, würden sie das nicht zulassen, weil sie wissen, wie viel Arbeit drinsteckt“, begründet Morten Mehlberg, Schul- und Freizeitkoordinator, die Aktion, die am Sonntag im Dauerregen ausgeführt wurde.
Er hat einen Film gedreht, den im Facebook 11.000 Nutzer angesehen haben. Auf seine Anfrage, wer bei der Renovierung helfen wolle, reagierten junge wie ältere Bürger. Schnell waren die 20 Plätze besetzt, mit Schülern der Jugendschule und nur wenigen Erwachsenen – was eine bewusste Wahl war.
Das Material hat die kommunale Abteilung Vej & Park bereitgestellt, 30 vier Meter lange Bretter, Beschläge und blutrote Farbe (svensker rød) für gut 200 Quadratmeter Fläche.
Ich dachte mir, wenn junge Leute die Häuser wieder instand setzen, fühlen sie sich auch verantwortlicher dafür.
Morten Mehlberg
Laura Hemmingsen macht mit, „weil du so eine Beziehung dazu kriegst. Ich finde es schön, zu helfen“, sagt die 16-Jährige, die sich die Aufgabe aussuchen durfte: Sie hat mit zwei Freundinnen die Bretter angestrichen.
Wie es so ist – als die Helfer anfingen, stellte sich heraus, dass vor allem die Holzterrasse vor den Badehäusern recht wackelig war: Die Bretter darunter waren angeknackst. So mussten weitaus mehr Beschläge in das Holz geschraubt werden als gedacht, was den Zeitplan etwas durcheinanderbrachte.
Mehlberg ist froh, an seiner Seite Jens Krogh Nydal zu wissen, Hausmeister des EUC Syd und gelernter Zimmerer. Er hat 14 Jahre in Augustenburg gewohnt und kennt die Badeanstalt. „Er koordiniert den Einsatz. Er weiß, was zu tun ist. Er ist ja Profi“, lobt er den zupackenden Hausmeister. Krogh Nydal erklärt, „dass ich gerne helfe, lieber das, als nichts tun. Und du erlebst etwas gemeinsam mit anderen“.
Nebenbei haben die Jugendlichen auch noch das Wasser rund um die Badebrücke von Tang befreit.
Ihr Lohn für den Sonntagsdienst: Kaffee und Kuchen, gespendet vom lokalen Bäcker, und Grillwürste, gespendet von der Schule.
Ein weiteres Ergebnis des Mehlberg-Films: Die Kommune hat zugesagt, den idyllischen Flecken am Strand im Wald mit Bänken und Tischen auszustatten.