Hafenfest
69,44 Kronen pro Stunde
69,44 Kronen pro Stunde
69,44 Kronen pro Stunde
Hafenfest in Mummark: Zum ersten Mal hatten alle vier Teilnehmer 72 Stunden auf dem Pfahl ausgehalten.
Ein Parkplatz war kaum zu kriegen am Sonntagnachmittag am Hafen von Mummark. Hunderte von Schaulustigen wollten sich nicht das Ende des 72-stündigen Pfahlsitzens entgehen lassen. Zum ersten Mal in diesen sechs Jahren, in denen Hafenbetreiber Carsten Kock diesen Wettbewerb anbietet, saßen alle vier Teilnehmer noch auf ihren schmalen Sitzen. Das Publikum versuchte sie zum Durchhalten zu motivieren, u. a. mit Trinkgeld. Dafür hatte Kock einen Eimer aufgestellt. Immer, wenn jemand etwas gespendet hatte, klatschten die vier Kontrahenten. Aufmunternde Worte gab es von Familie und Freunden. Bis jeweils 23 Uhr war dies erlaubt, danach herrschte bis 6 Uhr Bettruhe.
Im Schlafen hat der 21-jährige Patrick Holst aus Sonderburg sein Hauptproblem gesehen. Es wurde nicht einfacher, da er das Pech hatte, als letzter das Los zu ziehen. Er musste auf dem wackeligsten Pfahl aushalten.
Körperlich hat er sich nicht so sehr auf den Wettbewerb vorbereitet: „Ich habe mich mit Schlaftechnik befasst. Meine größte Sorge war, dass ich im Schlaf vom Sitz falle. Ich habe versucht, nicht zu tief zu schlafen. Das ging ganz gut. Das schlimmste ist mein Hintern, der tut ganz schön weh“, sagt er am Ende der 72 Stunden auf dem Siegerpodest. Dass sein linker Fuß auf das dreifache angeschwollen war, sorgte ihn weniger: „Ich weiß nicht warum. Die Sanitäter haben sich den dreimal angeschaut. Ich werde wohl zum Arzt müssen.“
„Es ist toll, dass wir alle vier das geschafft haben“
Da alle vier ausgehalten haben, müssen sie die Prämie von 20.000 Kronen teilen. Einige Zuschauer haben ausgerechnet, dass sie so pro Stunde 69,44 Kronen verdient haben. „Es ging mir nicht so sehr um das Geld, sondern um den Wettbewerb, ob ich es machen kann. Es ist toll, dass wir alle vier das geschafft haben“, sagt Patrick Holst. Das Hafenfest hatte noch mehr zu bieten. Die Feuerwehr Südalsen stellte sich vor, die „Rødesand“ schipperte an der Küste entlang, es gab Kostproben von frisch geräuchertem Lachs und Miesmuscheln, die Chefkoch Steven Andersson draußen zubereitete. Er hatte 30 Kilo Muscheln von „Strandby Fisk“ geordert und sie in einer cremigen Sauce gekocht. Diese Köstlichkeit fand reißenden Absatz.
Auch der Freundeskreis „Mommark Havns Venner“ konnten den Hunger und den Durst der Gäste befriedigen. Sie verkauften Wurst und Getränke. Was den Vorsitzenden Claus Jørn Jensen am meisten freute: Der Verein hat in diesen Tagen um die 20 neue Mitglieder werben können. Denn je mehr Hände, desto mehr kann der Verein machen.