Tourismusprojekt
Center Park auf der Insel Alsen: Hier entsteht das Nordborg Resort
Center Park auf der Insel Alsen: Hier entsteht das Nordborg Resort
Center Park auf Alsen: Hier entsteht das Nordborg Resort
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Los geht es – auf Nordalsen hat am Dienstag der Bau der Ferienanlage „Nordborg Resort“ begonnen. Doch was wird aus der Natur vor Ort? Der Direktor des Resorts erläutert die nächsten Schritte.
Es war einmal eine Gruppe von Inselbewohnern, die eine Vision hatte: eine Ferienanlage auf Nordalsen (Nordals), die 150.000 bis 200.000 Gäste im Jahr in die Region holt. Aus der Vision ist in den vergangenen zwölf Jahren ein konkreter Plan geworden, und am Dienstag fand auf einem Acker mit Blick auf den Kleinen Belt der Spatenstich statt.
Unternehmer Bent Jensen von Linak ist einer jener Visionäre von einst, die sich nun auf die Umsetzung des einstigen Traumes freuen. Er verriet am Dienstag beim Spatenstich für das Nordborg Resort, wie aus der unmöglich scheinenden Idee ein konkretes Vorhaben wurde, das nun gebaut wird.
Geldgeber Danfoss-Stiftung und Linak
„2012 nahm eine Visionsgruppe ihre Arbeit auf, die etwas für Norburg machen wollte. Klugerweise wurden Peter Clausen und Bent Jensen mit eingeladen. Erst wussten wir nicht so genau, was wir da sollten. Aber im Laufe des Prozesses ging uns auf, was wir im Grunde sollten“, so Bent Jensen.
Es ging darum, millionenschwere Investoren zu finden. Linak sowie die Stiftung „Bitten og Mads Clausen Fond“ mit Peter Clausen an der Spitze machten das Projekt am Ende mit einer Milliardeninvestition erst möglich.
„Am Anfang dachten wir immer wieder: Das hier ist nicht umsetzbar, das ist zu teuer. Aber trotzdem haben wir weitergemacht“, so Jensen.
Am Ende landete das Projekt bei 1,34 Milliarden Kronen
Die ersten Projektprognosen: Kosten zwischen 1,2 Milliarden und 2,8 Milliarden Kronen. Am Ende landete das Projekt bei 1,34 Milliarden Kronen. Auf der Suche nach Investoren habe der Pfeil dann „ganz langsam auf Peter Mads Clausen und Bent Jensen gezeigt“, so ein bestens gelaunter Linak-Chef am Dienstag. „Spätestens da war uns klar, warum man uns eingeladen hatte.“
Eingeladen zum Spatenstich waren am Dienstag auch Anwohnerinnen und Anwohner. „Wir wurden von Anfang an gefragt, was wir davon hielten. Und wir halten eine Menge davon!“, so Resort-Nachbar Hans Peder Bonde, der mit seiner Frau Ellen Marie Bonde am Spatenstich teilnahm.
„Die Arbeitsplätze sind wichtig für unsere Gegend“
„Wir freuen uns auf das Resort. Sicher wird es mehr Verkehr geben. Aber dafür trifft man Menschen aus aller Welt, die zu uns nach Nordalsen kommen. Dann kann man einen kleinen Schnack halten – wenn sie uns verstehen, wir sprechen ja alsisch“, lachte Hans Peder Bonde. „Die Arbeitsplätze sind wichtig für unsere Gegend. Doch, wir freuen uns, dass hier bei uns etwas passiert.“
Bent Jensen freut sich, dass die Insel das Projekt ebenfalls begrüßt und als Chance versteht. „Unsere Familie und die Clausen-Familie, wir sind richtig stolz, das hier für Norburg und für Nordals machen können.“
Die lokale Bevölkerung habe das Projekt von Anfang an mitgetragen. „Sie waren enorm positiv eingestellt. Dieses Projekt hätte überhaupt keinen Sinn ergeben, wenn die Bevölkerung es nicht begrüßt und willkommen geheißen hätte“, so Jensen.
„Der Optimismus in Norburg blüht auf, schon jetzt können wir eine Veränderung spüren. Heute sind wir hier, zum ersten Spatenstich, ein Meilenstein. Im Spätsommer 2024 können wir eröffnen.“
Dieses Projekt hätte überhaupt keinen Sinn ergeben, wenn die Bevölkerung es nicht begrüßt und willkommen geheißen hätte.
Bent Jensen, Linak
Niels Feerup ist der Direktor des noch zu bauenden Feriencenters. Er ist seit September 2017 für das Projekt verantwortlich – vor dem Projekt auf Nordalsen war er für die Errichtung eines Erlebnisparks sowie eines Wasserparks in Vietnam zuständig.
Er verriet im Interview, wie es jetzt weitergeht und welche Aspekte es mit Blick auf die Natur zu berücksichtigen gibt.
Was sind nun die nächsten Schritte? „In diesem Sommer sind die grundlegenden Arbeiten dran. Wir planieren die Erde, gießen die Fundamente für die ersten Häuser. Nach den Sommerferien graben wir für die großen Gebäude aus, für den Marktplatz und das Wasserland. Vor Weihnachten sollen dafür die Fundamente gegossen werden. 2023 wird dann nach oben gebaut – am Ende des Jahres werden die meisten Häuser stehen und überdacht sein. Dann kommt das Zeitaufwändigste: die Inneneinrichtung.
Wie werdet ihr mit dem bestehenden Wald und den Hecken auf dem Gelände verfahren? Bleiben die stehen oder werden sie gerodet? „Das ist etwas, was viel Zeit in Anspruch genommen hat. Wir haben den Dänischen Naturschutzbund mit in den Prozess eingebunden. Wir wollen so viel wie möglich stehen lassen, so wenig Heckendurchbrüche wie möglich. Denn das ist ein Teil unserer DNA. Wir wollen das hier innerhalb der Natur bauen, wir passen uns also bestmöglich an. 2016, 2017 und 2018 hat Rambøll eine Untersuchung durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, wie es der Natur hier vor Ort in den vergangenen Jahren ging. Und das ging nicht gut, denn hier wurde intensiv Landwirtschaft betrieben. In den vergangenen zwei Jahren wurde auf den Feldern hier weder gedüngt noch gespritzt. Das hat dazu geführt, dass sich Natur und Biodiversität deutlich verbessert haben. Und so machen wir weiter. Wir lassen die Natur unberührt stehen, so weit das geht.“
Was passiert mit all den Wassermengen, die im Badeland verbraucht werden. Wie werden diese Mengen gereinigt – und greift man dabei auf Chlor zurück? „Im Keller unter dem Resort haben wir eine Filteranlage. Wir erneuern nicht sonderlich viel Wasser, wir filtern, säubern und verwenden das Wasser wieder. Das Wasser wird mit ultraviolettem Licht bestrahlt, sodass die meisten Bakterien verschwinden. Es wird immer eine kleine Menge Chlor geben. Aber in modernen Anlagen, so wie wir sie haben werden, wird sehr wenig davon verwendet.“
Könnten die geplanten 150.000 bis 200.000 Gäste pro Jahr nicht zu viel für die bislang sehr ruhige und beschauliche Insel werden? Was ist mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen auf der Insel Alsen? „Wir sehen da keine Probleme. Auch hier haben wir gut geplant. In unserem Resort werden keine Autos verkehren. Die Autos werden auf einem Parkplatz abgestellt, im Resort selbst ist der Aufenthalt autofrei. Aber natürlich machen die Gäste auch Ausflüge. Aber das findet nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt statt. Und die An- und Abreise wird ebenfalls nicht an bestimmten Tagen vor sich gehen, anders als der Bettenwechsel in den Sommerhäusern wird sich die An- und Abreise auf mehrere Tage verteilen.“