Nach 15 Minuten hat man das Ergebnis in den Händen: Am Sonderburger Flughafen können Besucher ab Mitte Dezember einen Corona-Schnelltest machen. Die Flughafengesellschaft Alsie Express richtet in Zusammenarbeit mit den Rettungsgesellschaften Responce und Falck eine Teststation im Flughafen ein, die am 16. Dezember ihren Betrieb aufnimmt.

Getestet wird jeder, der die 299 Kronen bezahlt, die für einen Test fällig werden. Eine vorhergehende Anmeldung ist nicht notwendig.

Test ist rein freiwillig

„Wenn wir den Passagierverkehr via Kopenhagen wieder ankurbeln, ist es wichtig, dass wir effektive und nicht zuletzt leicht zugängliche Covid-19-Schnelltests anbieten, wenn man seine Reise in Sonderburg beginnt oder abschließt“, so die Vorstandsvorsitzende von Alsie Express, Lone M. Koch.

Es sei kein Muss, dass sich Passagiere testen lassen, so Koch, das Angebot sei rein freiwillig. „Zur eigenen Sicherheit und um zu zeigen, dass man Rücksicht auf andere nimmt“, so die Vorsitzende. Das Testergebnis wird dem zahlenden Kunden per SMS mitgeteilt.

Für die Durchführung des Tests im alten SAC-Gebäude neben dem Parkplatz ist Personal von Responce und Falck zuständig.

„Wir haben bislang 35.000 Tests durchgeführt und erstellen für alle Getesteten Patientenakten, unabhängig vom Testergebnis. Krankheitsfälle geben wir an die Behörde für Patientensicherheit weiter“, sagt Geschäftsführer Michael Kjær Sørensen von Responce.

Abstrich in der Nase

Das Testcenter ist ab dem 16. Dezember am Lufthavnsvej 2 im Norden Sonderburgs im Betrieb. Die Öffnungszeiten sind montags bis sonnabends von 6 bis 20 Uhr und am Sonntag von 14 bis 19 Uhr. Bei dem Test handelt es sich um einen sogenannten Antigen-Test, der über die Schleimhäute der Nase vorgenommen wird. Das Ergebnis zeigt, ob eine Person zum getesteten Zeitpunkt aktive Coronaviren im Körper hat.

Wer an Corona erkrankt, durchläuft drei Phasen: Zunächst findet die eigentliche Infektion statt. Danach ist eine Person hoch infektiös, hat aber möglicherweise keine Krankheitssymptome. Zuletzt zeigt man dann möglicherweise Symptome und bildet kaum noch Viren, ist aber noch weiterhin in der Lage, andere anzustecken. Ein Schnelltest zeigt, ob die Schleimhäute Eiweiß-Fragmente des Virus enthalten oder nicht.

Wie sicher sind Schnelltests?

Die Schnelltests weisen Viren in der Phase nach, die für die Weiterverbreitung der Krankheit die wichtigste ist. Ein positives Ergebnis kann durch einen PCR-Test überprüft werden. Ein negativer Test ist keine Garantie dafür, dass der Proband nicht mittelfristig doch noch ansteckend ist. Während PCR- und Antikörper-Tests das Erbmaterial des Virus nachweisen, durchsuchen Antigentests den Abstrich nach Eiweiß-Fragmenten des Virus.

Der deutsche Virologe Christian Drosten hält die Schnelltests für einen wichtigen Baustein in der Pandemiebekämpfung. So erklärte der Virologe der Berliner Charité im Gespräch mit dem „NDR“, dass der Nutzen dieser Tests sich beispielsweise beim Besuch im Pflegeheim zeige, weil ein Antigentest zumindest für den Moment zuverlässig anzeige, ob ein Besucher infektiös sei, sogar unabhängig davon, ob jemand Symptome zeige oder nicht. Massen-Screenings hält Drosten dagegen für ungeeignet.

Bei den gegenwärtigen Infektionszahlen würden Antigentests zu viele falsch positive Ergebnisse liefern.