Umgestaltung

Deutsches Museum: Ausstellung über Nazi-Zeit ist fertig

Deutsches Museum: Ausstellung über Nazi-Zeit ist fertig

Deutsches Museum: Ausstellung über Nazi-Zeit ist fertig

Sonderburg/Sønderborg
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Hauke Grella, Museumsleiter des Deutschen Museums Nordschleswig, im Ausstellungsraum über die Zeit der deutschen Minderheit im Zweiten Weltkrieg Foto: Karin Riggelsen

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Die Vitrinen sind neu bestückt und die Geschichte der deutschen Minderheit in Zeiten des Nationalsozialismus wird ab sofort neu erzählt: Im Deutschen Museum für Nordschleswig ist die Umgestaltung einer Ausstellung abgeschlossen.

Bis in den Abend hinein hat Museumsleiter Hauke Grella zusammen mit Mitarbeitern der Gestaltungsfirma „No Parking“ an den Vitrinen und der Raumgestaltung gearbeitet, sodass der Raum am Mittwoch fertig war: Im Deutschen Museum für Nordschleswig ist der Abschnitt über die Zeit des Nationalsozialismus in Nordschleswig neu eingerichtet und fertiggestellt worden.

Umgestaltung nach Einbruch

Nachdem Einbrecher im Oktober 2020 alle Vitrinen zerstört und Nazi-Uniformen geraubt hatten, musste sich das Museum neu überlegen, wie es die Geschichte der deutschen Minderheit während der Nazi-Zeit darstellen und erzählen will.

Pernille Løgstrup Iversen war als Mitarbeiterin der Gestaltungsfirma „No Parking“ für das Einrichten der Vitrinen zuständig. Foto: Karin Riggelsen

Neu ist eine Wand mit den Porträts von 120 Gefallenen, die sich in Nordschleswig freiwillig für den Kriegsdienst gemeldet hatten – und im Krieg für Deutschland starben. Die Fotowand mit den Gesichtern von zumeist sehr jungen Nordschleswigern, die nie in ihre Heimat zurückkehrten, ist eine sehr emotionale Begegnung mit der eigenen Geschichte, sagt Museumsleiter Hauke Grella.

„Es zeigt die ganze Brutalität und Sinnlosigkeit von Krieg“

„Das waren zum Teil ja noch Kinder. Man ist erstmal erschlagen von den Eindrücken dieser jungen Menschen, die im Krieg gefallen sind. Es zeigt die ganze Brutalität und Sinnlosigkeit von Krieg“, sagt Hauke Grella. Die Porträts hingen bis 1945 im damaligen Hauptsitz der NSDAP in Aperade (Aabenraa) und gingen 1988 in den Besitz des Museums über.

760 Menschen starben als Kriegsfreiwillige aus Nordschleswig im Zweiten Weltkrieg – dieser Junge war einer von ihnen. Foto: Karin Riggelsen

In den sechs neu aufgestellten und eingerichteten Vitrinen zeigt das Museum erneut Nazi-Uniformen – allerdings ist die SS-Uniform nicht Original, aber originalgetreu aus Polen importiert. Echt hingegen ist eine Uniform der Mädchenschaft, inklusive „Führerinnenkette“, rotes Tuch und Tasche.

Als eine der ersten Besucherinnen wird Königin Margrethe am kommenden Sonntag, 13. Juni, durch die neue Ausstellung gehen. Alles über Öffnungszeiten und die Ausstellung des Museums unter www.deutsches-museum.dk.

Hauke Grella wird am Sonntag Königin Margrethe, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Staatsministerin Mette Frederiksen durch die Ausstellung führen. Foto: Karin Riggelsen
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