Neujahrs-Tradition

Dorsch zu Silvester? Das sagt Fischmann Udo

Dorsch zu Silvester? Das sagt Fischmann Udo

Dorsch zu Silvester? Das sagt Fischmann Udo

Sonderburg/Sønderborg
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Dieser Dorsch ging in der Nordsee oder am Skagerrak ins Netz und fand seinen Weg zum Verkauf nach Sonderburg. Foto: Karin Riggelsen

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Für viele Menschen ist der Dorsch zum Silvesterabend eine Tradition. Wir haben beim Fischhändler in Sonderburg nachgefragt, ob es genug Dorsch für alle gibt – trotz Fangverbots in der westlichen Ostsee.

In vielen dänischen Haushalten wird am Silvesterabend Dorsch serviert. Aber gibt es aufgrund des Fangverbots in der westlichen Ostsee genug Dorsch für alle? Ja, sagt Fischverkäufer Udo Napierski, der an der Sundgade seit rund zehn Jahren seinen Fisch verkauft.

Preise um 15 bis 20 Prozent gestiegen

„Der Dorsch, den wir hier verkaufen, kommt aber nicht von hier. Der ist aus der Nordsee und aus dem Skagerrak“, verrät er.

„Es gibt genug Dorsch, aber die Preise sind entsprechend gestiegen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr um etwa 15 bis 20 Prozent“, sagt der Fischhändler.

Udo Napierski verkauft seine Ware seit rund zehn Jahren an der Sundgade 5 in Sonderburg. Foto: Karin Riggelsen

Kann man trotz sinkenden Dorschbestandes weiterhin mit gutem Gewissen Dorsch essen? „Ich finde, ja. Wir haben das Quotensystem, und das reguliert den Dorschbestand“, so Napierski.

„Ich glaube daran, dass die Quoten funktionieren“

„Aber es kommt aufgrund der Fischknappheit zu höheren Preisen, und so regulieren sich Angebot und Nachfrage. Ich glaube daran, dass die Quoten funktionieren und sich die Fischbestände so erholen können. Wer Dorsch essen will, muss eben etwas mehr bezahlen.“

 

Verkauft wird der ganze Fisch: 148 Kronen kostet ein Kilo Dorsch bei Udo. Foto: Karin Riggelsen

Wer keinen ganzen Fisch kaufen will, kann als Alternative auf Schellfisch, Seelachs oder Lengfisch zurückgreifen.

Bei Udo gibts zu Silvester Käseplatte

Und was isst der Fischmann selbst am Altjahrsabend? „Käseplatte. Bei uns gibt’s Fisch genug im Laufe des Jahres“, stellt Udo Napierski nüchtern fest.

Es gibt auch Alternativen zum Dorsch, beispielsweise Filet vom Lengfisch. Foto: Karin Riggelsen

Der Dorsch als bescheidene Mahlzeit …

  • Die Tradition, zum Silvesterabend einen Dorsch zu servieren, kommt vermutlich aus der Fasten-Tradition der Katholiken. Nach der üppigen Advents- und Weihnachtszeit war der Jahreswechsel eine Zeit der Einkehr und des Fastens. Statt fetter Ente oder Gans stand Fisch auf dem Programm.
  • Da der Dorsch früher in Dänemark ein weitverbreiteter Fisch war, diente er vielen Haushalten als günstiges und kalorienarmes Mahl zum Jahreswechsel.
  • Heutzutage ist der Dorsch aufgrund seiner Knappheit eine Spezialität und hat mit der Bescheidenheit von einst nicht mehr viel zu tun. Gehalten hat sich die Tradition trotzdem.
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