Schulwahlen

DSS im Wahlfieber

DSS im Wahlfieber

DSS im Wahlfieber

Sonderburg/Sønderborg
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Wahlplakate für die jungen Wähler auf der Bühne Foto: Karin Riggelsen

Das Parlament hat in den vergangenen Wochen den Schülern in Dänemark gezeigt, was Wahlen sind, und wie wichtig sie sind. Die Deutsche Schule Sonderburg machte mit. Die ältesten Schüler richteten vor der Abstimmung viele Fragen an das Politikerforum.

Die Klassen 8, 9 und 10 der Deutschen Schule Sonderburg hatten sich  drei Wochen lang intensiv auf die  vom Folketing inszenierte Schulwahl vorbereitet.  Die Jugendlichen erhielten – genau wie ihre Eltern  – eine  mit Namen versehene Wahlkarte, und gestern durften sie ihre Stimme abliefern. Sie mussten dazu Stellung nehmen, wer eigentlich im Folketing das Sagen haben sollte.
Gestern wurde an der Deutschen Schule Sonderburg deshalb zum großen Politikerforum in die Aula eingeladen. Auf der Bühne saßen junge Politiker von Radikal Ungdom, Venstres Jugend, DSU (Dänische sozialdemokratische Jugend) und der Jugend von Liberaler Allianz. Die Vertreterin der Dänischen Volkspartei war krank geworden.

Die jungen Politiker sprachen  einige Minuten lang über einige ihrer Kernbereiche, wofür sie und  ihre Partei sich speziell einsetzen. Dann konnten Fragen gestellt werden. Es begann etwas zaghaft, aber dann ging es los. Die Schüler hatten ganz viele Fragen. So viele, dass nur zwei Kernbereiche  beleuchtet wurden:  strengere Strafen für die Kriminellen  und  Flüchtlinge. Die Politiker kamen weit herum – wie scharf sollen Verbrecher verurteilt werden, Gerechtigkeit, Resozialisierung, verarmte Kinder, legalisierte Drogen, Banden. Und wie  kann Flüchtlingen am besten geholfen werden – in ihrer Heimat oder müsste Dänemark mehr aufnehmen?

Plötzlich war die Stunde um. Dann musste nebenan im Seitenraum der Aula ein Kreuz auf den Wahlzettel gesetzt  werden.  Der 17-jährige Vincent Naeve war sich noch nicht sicher. „Die verfolgen doch irgendwie alle das Gleiche“, sagte er. „Stimm für die Sozialdemokratie“, meinte sein Freund Hamza Ouaghlani (16), der selbst auf SF steht. SF will nämlich die Zigarettenpreise anheben. „Das ist gut und würde vielen jungen Leuten eine bessere Gesundheit sichern“, so Hamza, der selbst Geld in einem Supermarkt verdient.
60 Kinder haben an der DSS an der Wahl teilgenommen.  Die meisten Stimmen holten sich die Liberale Allianz mit 14 und die Sozialdemokratie mit 10 Kreuzen. Das Gesamtergebnis wird am Sonnabend veröffentlicht.

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