Restauration
Der erste Waggon ist auf der Schiene
Der erste Waggon ist auf der Schiene
Der erste Waggon ist auf der Schiene
Der Verein „Amtsbanerne på Als“ hat sein Gesellenstück präsentiert. Die Mitglieder haben insgesamt 28.000 Stunden Arbeit investiert.
Der Verein „Amtsbanerne på Als“ hat sein Gesellenstück präsentiert. Die Mitglieder haben insgesamt 28.000 Stunden Arbeit investiert.
„Bitte nicht die Gleise überqueren – der Zug fährt gleich ein“, schallte es am Sonnabend am Oksbølvej 15 aus dem Lautsprecher. Niels Peter Fenger pustete in die Trillerpfeife, Signal für Knud Skov Rasmussen, mit dem Schienenfahrzeug aus dem Schuppen zu fahren, auf die ersten 30 Meter Schienen. Er zog das Gesellenstück des Vereins „Amtsbanerne på Als“ (ABA) ins Tageslicht: den ersten Waggon, den die Mitglieder in gut 28.000 Arbeitsstunden liebevoll und mit dem Wissen um Details restauriert haben. Mit dabei die „Salamischeibe“ (spegepølse), die am letzten Waggon angebracht war und dem Lokführer das Zugende anzeigte.
Kurz nach Gründung 2003 hatte der Verein (damals als Æ Kleinbahn) den Waggon in Augustenburg geortet. Der Besitzer hatte ihn als Schuppen für Gartengeräte gebraucht. Der Kaufpreis: ein neuer Schuppen. 2007 legten die Mitglieder los. Bei den Arbeiten konnten sie ihr Fachwissen als Ingenieur oder Techniker ein- und anbringen. Marke Eigenbau hingegen ist das Schienenfahrzeug (motortrolje) mit 9 PS, das Initiator Knud Skov Rasmussen konstruiert hat, gebaut aus Sachen, die vorhanden waren, und Sitzbank, in der ein Kasten Bier gelagert werden kann. Denn als Vorbau schiebt das Fahrzeug eine Art Plattform, auf dem Geräte für Gleisarbeiten deponiert sind. Der Plan ist ja, Gäste mit der „Amtsbahn“ von Norburg bis zum Erlebnispark Universe zu befördern.
Bis dahin ist es noch ein sehr langer Weg: Am Engagement der Mitglieder fehlt es nicht, „auch wenn manchmal die Laune im Keller ist“, so Niels Peter Fenger. Es ist das Geld. „Stiftungen sind schon an unserem Projekt interessiert. Aber wir können noch nicht so viel vorzeigen, damit das große Geld kommt“, erklärt der Vorsitzende Frode Mølgård. Seit Sommer 2016 verhandelt der Verein mit der Kommune über den Bau einer Halle, deren Kosten (0,5 Mio. Kr.) gerne die Kommune bezahlen soll.
Darin soll der zweite Waggon restauriert werden: ein Zugabteil 2./3. Klasse, 12 Meter lang, 7 Tonnen schwer, das als Ferienhaus gedient hat. Eine Arbeit ist bereits getan: Das Spitzdach ist abmontiert, sodass der charakteristische Bogen zu sehen ist. Knud Skov Rasmussen mit seinen 86 Jahren ist zuversichtlich, dass dem Verein auch das gelingt: „Wir arbeiten nicht nur, sondern machen es uns auch gemütlich. Das ist wichtig. Wir sind ja alles alte Männer“.