Gedenkveranstaltung
Flugzeugabsturz auf Kjer: Der Krieg wirft lange Schatten
Flugzeugabsturz auf Kjer: Der Krieg wirft lange Schatten
Flugzeugabsturz auf Kjer: Der Krieg wirft lange Schatten
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Am 25. Juli 1943 stürzte eine Halifax-Maschine mit sieben britischen Soldaten an Bord über der Halbinsel Kjer ab. Warum diese Kriegshandlung bis heute Spuren hinterlässt.
Sie waren auf dem Weg nach Hamburg, um zusammen mit 790 anderen britischen Flugzeugen Bomben auf die deutsche Hansestadt zu werfen. Doch ein deutscher Nachtjäger schoss am 25. Juli 1943 die Halifax-Maschine mit sieben britischen Fliegersoldaten an Bord über einem Feld im Norden von Sonderburg ab.
Zwei Engländer starben im Sonderburger Krankenhaus
80 Jahre ist diese Kriegstragödie nun her. Fünf Soldaten kamen direkt beim Absturz ums Leben, zwei Männer starben wenig später im Sonderburger Krankenhaus.
Acht Jahrzehnte nach dem Absturz hält der Verein „Kontaktausschuss für die militärischen Traditionen in der Sonderburger Gegend“ das Gedenken an die Verstorbenen am Leben. Rund 40 Personen kamen am Dienstagvormittag zum Gedenkstein bei Arnkilsmaj, wo Teilnehmer Blumengestecke niederlegten und Offizier Larsen eine Rede hielt.
Mit dabei war Familie Schou. Sie lebt direkt neben dem Feld, auf dem es damals zum Absturz kam. „Seitdem wir hierhergezogen sind, nehmen wir an der Gedenkfeier teil. Hier lernen die Kinder mehr als im Geschichtsunterricht, es ist sehr bewegend zu hören, was damals hier geschehen ist“, sagt Vibeke Schou.
Der Absturz hatte 2022 schwerwiegende Folgen
Für die Familie aus Kopenhagen war die deutsch-dänische Grenzlandgeschichte neu. Der Flugzeugabsturz von 1943 hatte für die Familie vor anderthalb Jahren schwerwiegende Folgen, als die Halbinsel im November 2022 wegen nicht detonierter Fliegerbomben der Halifax-Maschine komplett evakuiert werden musste.
Das Haus der Familie wurde bei der gezielten Detonation beschädigt, und die Evakuierung ist den Anwohnenden in schlechter Erinnerung, sagt der Familienvater. „Da konnten wir am eigenen Leib miterleben, was für lange und hässliche Spuren Krieg mit sich führt!“, bringt es Hans Schou auf den Punkt.
Zusammen mit seiner Familie und allen anderen Anwesenden hörte er am Dienstag der spannenden Rede von Offizier Larsen zu, der den Verlauf der Handlungen detailliert beschrieb. Er berichtete vom Flieger, der zusammen mit 790 Maschinen von aus zum Bombenangriff auf Hamburg aufbrach und sich aus unbekannten Gründen über 100 Kilometer von der Formation entfernte.
Der „Ameise“ bei Apenrade fiel das Flugzeug auf
Von der deutschen Radarstation „Ameise“ bei Apenrade (Aabenraa), die die Halifax-Maschine auf Abwegen entdeckte; was wiederum das deutsche Militär dazu veranlasste, einen Nachtjäger von Schleswig aus in die Luft zu schicken, der die britische Maschine über Kjer am Ende abschoss.
Larsen erzählte auch von der Rettungsaktion der Nachbarn, die das Flammeninferno und die Explosionen miterleben und die abgestürzten verletzten Soldaten notversorgten.
Von einer der Augenzeuginnen von einst, der Tochter der Familie Petersen, haben die Schous das Haus am Arnkilsmaj gekauft. Ein Zuhause mit Geschichte, stellt Vibeke Schou fest. „Und da wir nun hier leben, nehmen wir an dieser Geschichte teil“, sagt sie.
Und so ist der Flugzeugabsturz des 25. Juli auch 80 Jahre und drei Generationen später unvergessen.