Wirtschaft
Gourmet-Gin vom Alsensund
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Ökologischer Gin aus Sonderburg – die beiden Unternehmer Carsten Adamczyk und Morten Høgh haben damit einen Geschmacksnerv der Zeit getroffen. „Der Nordscheswiger“ hat die beiden in ihrer „Sønderborg Distillery“ besucht.
Die beiden Gin-Produzenten Carsten Adamczyk und Morgen Høgh können sich zufrieden gegenseitig auf die Schulter klopfen. Ihr Unternehmen „Sønderborg Distillery“ in dem schönen weißen 1920-Gebäude am Aabenraavej läuft ausgezeichnet. Die nachhaltig produzierten Produkte in den nummerierten Flaschen werden nicht zuletzt auch von der Heimat des Gins, England, mit einem Preis nach dem anderen belohnt.
„Das bestätigt uns: Etwas müssen wir ja richtig machen“, meint der Ingenieur Morten Høgh (41) lächelnd. „Egal, mit welchem Gin wir antraten. Alle waren begeistert – und der 'Dybbøl’ hat am meisten gewonnen“, so Carsten Adamczyk (48), der einst bei seinen zahlreichen Reisen nach England, Schottland und Irland auf die Idee mit dem Gin aus Sonderburg kam.
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Die Sønderborg Distillery begann im Februar 2018 mit drei Besitzern. Heute teilen sich Morten Høgh und Carsten Adamczyk neben ihrer festen Arbeit alle praktischen Aufgaben in der Destillation. Mads Broholm Hansen zog sich zurück.
Preise beim World Gin Award 2020
Bei den World Gin Awards 2020 erhielt der Dybbøl Gin eine Silbermedaille, während der Als Gin sich Bronze holte. An dem World Gin Award in London beteiligten sich 600 Teilnehmer aus 40 Ländern. Über 100 wetteiferten in der Kategorie London Dry Gin.
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Im Jahr zuvor hatte sich der Dybbøl Gin bei „London Spirits Competition” Bronze geholt.
Ein echter London Dry Gin
Bei der London-Dry-Gin-Produktion liegt der Wacholder in einem Behälter mit 96 Prozent starkem Alkohol. Die Flüssigkeit wird anschließend in den hohen kupfernen Kessel gegossen und erwärmt. Über dem Kessel werden die gewünschten Kräuter hinzugegeben, und das Ganze endet in einem anderen Behälter. London Gin darf neben den pflanzlichen Stoffen keine anderen zugesetzten Zutaten außer Wasser enthalten.
Die alkoholischen Produkte werden nicht wie zum Beispiel Whisky anschließend in verschiedenen Behältern gelagert. „Es ist ein Prozess", stellt Morten Høgh fest.
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Vier verschiedene Produkte hat das Sonderburger Unternehmen in seinem festen Sortiment: Als Gin, Dybbøl Gin, Sønderborg Gin und Genforeningsgin. Der Als Gin erinnert an Lakritz, und dem Dybbøl Gin wurde Sanddorn hinzugefügt. Der Sønderborg Gin ist der letzte der Sonderburger Trilogie, dem Koriander, Kardamom, Zitrone, Angelikawurzel und Zimt die besondere Note verleiht. Der klassische Genforeningsgin wurde in Zusammenarbeit mit dem Historiecenter 1864 in Düppel produziert.
Schöne Motive aus Sonderburg
Die ganz auf ökologischer Basis produzierten Sonderburger Gins basieren auf sorgfältig entwickelten Rezepten nach der traditionsreichen London Dry-Gin-Methode. Die ökologischen Erzeugnisse mit 43, 44 oder 45 Prozent Alkohol werden in einem Kupferkessel aus Portugal destilliert, von Hand abgefüllt und die formschönen rustikalen Glasflaschen werden alle mit der Hand mit einem schönen Etikett und einer Nummer versehen.
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Bei den Etiketten der verschiedenen Gins legen die Partner Wert auf den lokalen Bezug. So sind es Gemälde des dänischen Künstlers Georg Persson, die ein Motiv aus der Sonderburger Gegend zeigen. „Aber wir übernehmen auch Sonderaufträge und produzieren kleinere Portionen. Wir können auch lediglich 50 bis 100 Flaschen liefern. Uns ist es wichtig, dass wir immer etwas Besonderes sind“, erklärt Carsten Adamczyk, der zu einer Flasche mit dem Label „Braue Ringri’e Gin“ greift. „O cykel å te hest, Te glæj å te fest" steht auf dem Etikett der Spezialanfertigung.
Alle 14 Tage wird produziert
So ungefähr jedes zweite Wochenende verbringen die beiden Freunde in der 30 Quadratmeter großen modernen Destillation mit dem Abfüllen und Beschriften. „Eine Produktion dauert normalerweise acht Stunden. 40 Liter werden zu 40 bis 50 Flaschen Gin“, erklärt Morten Høgh.
Wo sie anfangs eine Produktion von 20 Flaschen in der Woche anpeilten, liegt der Umfang heute in einer ganz anderen Liga. Im zweiten Jahr wurden rundgerechnet 1.000 Flaschen an Spezialläden und Restaurants geliefert.
Der Sonderburger Gin wird in die ganze Welt geschickt. Einen Händler in Flensburg hat das Unternehmen aber noch nicht.
Eigener Trend
Die beiden halten nichts von Modelösungen. „Rhabarber und Himbeeren – das ist einfach nicht unser Ding. Wir machen unseren eigenen Trend und kopieren nicht einfach etwas von anderen. Wir setzen nur auf unser eigenes Produkt“, stellt Morgen Høgh fest.
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Eine mildere und knapp so hochprozentige Variante, die nicht zuletzt in Dänemark kostengünstiger verkauft werden könnte, ist für die beiden Produzenten keine gute Variante. „Die Prozente des Alkohols sorgen ja gerade für ein mildes und ausgewogenes Produkt“, stellen die beiden fest. Bei der Sønderborg Distillery werden auch Verkostungen für die Kunden durchgeführt. Sønderborg Distillerys Produkte sind bei diversen Unternehmen in der Sonderburger Gegend und in Nordschleswig erhältlich.
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Die beiden Unternehmer vom Aabenraavej haben schon Pläne für die Zukunft. „Aber das bleibt vorerst noch unser Geheimnis“, meinen die beiden. Am vergangenen Wochenende wurde das neueste lokale Trilogie-Produkt, der Sønderborg Gin, präsentiert. Auch von der Variante versprechen die beiden sich viel.