Umbauprojekt

Gravensteiner Pflegeheim eingeweiht: Wohnen mit Wasserblick

Gravensteiner Pflegeheim eingeweiht: Wohnen mit Wasserblick

Gravensteiner Pflegeheim eingeweiht: Wohnen mit Wasserblick

Gravenstein/Gråsten
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Bürgermeister Erik Lauritzen bei seiner Rede vor dem Pflegecenter Foto: Karin Riggelsen

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Im Gravensteiner Pflegecenter herrscht Festtagsstimmung: Am Dienstag ist die Einrichtung nach achtjähriger Planungs- und Umbauzeit eingeweiht worden.

Mit rotem Teppich, fliegenden Tauben, Feuerwehrorchester und kühlen Drinks ist am Dienstag das neue Gravensteiner Pflegecenter („Gråsten Plejecenter“) eingeweiht worden. Um Punkt 10.52 Uhr war es am Küstenweg 1 so weit: Bewohner Jens Jensen schnitt das rote Band durch und erklärte die Einrichtung für neu eröffnet.

„Auf dass das gute Leben hier weitergeht“, so der Senior, der vor über einem Jahr in das Pflegeheim gezogen ist. „Wir haben es gut hier. Ich finde, die neuen Rahmen machen das Wohnen schöner und geselliger. Wir sitzen oft im Freundeskreis in den Gemeinschaftsbereichen oder essen zusammen“, so der Bewohner. „Es ist ein guter Ort zum Leben.“

Prozess alles andere als reibungslos

Dreieinhalb Jahre haben die Um- und Anbauarbeiten gedauert. Der Prozess sei alles andere als planmäßig verlaufen, erinnerte Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) in seiner Rede. Nachdem der Stadtrat das Projekt 2015 bewilligt hatte, musste wegen eines Beraterfehlers ein Jahr später ein neuer Projektvorschlag her.

Ein Teil des Anbaus – elf neue Wohneinheiten sind entstanden. Foto: Karin Riggelsen
Bewohner Jens Jensen, flankiert von Bürgermeister Erik Lauritzen (l.), Heimleiterin Bente Kaehne und Sozialpolitiker Preben Storm Foto: Karin Riggelsen

Dann ging ein beteiligtes Handwerks-Unternehmen Konkurs und dann, ja dann sei auch noch die Corona-Krise gekommen, so der Bürgermeister. Doch die Geduld und der Einsatz aller Beteiligten habe sich gelohnt. „Jetzt haben wir in der Kommune noch ein Pflegeheim, das modernsten Standard erfüllt. Genießt euren neuen Alltag.“

Um 11 Woheinheiten auf 48 erweitert

Das Pflegeheim ist um 11 neue Wohneinheiten erweitert worden, nun sind es 48 Wohnungen. Außerdem ist das Innere der Einrichtung überarbeitet worden. Die Gemeinschaftsräume erinnern mit hübschen Tapeten und Ohrensesseln im Stil an private Wohnzimmer und sind einladend und stilvoll.

Die Aufenthaltsräume sind neu eingerichtet und einladend gestaltet worden. Foto: Karin Riggelsen
Blick aus einem kleinen Esszimmer im Anbau auf das Noor am Kystvej 1 Foto: Karin Riggelsen

Die Wohnungen im Anbau haben Wasserblick. Kleine Säle zum Essen geben Platz für Privatsphäre bei Frühstück, Mittag und Abendessen. Das Haus erinnert mehr an ein Landhotel als an ein Pflegeheim, in den Außenbereichen laden Bänke zum Verweilen und Klanginstrumente zum Musizieren ein. Am „Fitnesscenter“ vor dem Haus auf dem Rasen können sich Seniorinnen und Senioren fit halten.

 

Bewohner und Mitarbeitende genossen ein Eröffnungsfest mit Häppchen und Marschmusik. Foto: Karin Riggelsen

Der Ausschussvorsitzende für Soziales und Senioren, Preben Storm (Soz.) erinnerte in seiner Rede daran, dass das Heim 1985 gebaut wurde – auf dem Platz eines kleinen Campingplatzes. „1999 und 2001 ist es umgebaut worden, und nun kam es 2020 zu einer Totalrenovierung“, so der Stadtratspolitiker.

„Danke an alle Freiwilligen und Mitarbeiter. Gute Rahmen sind wichtig – sind aber nichts ohne die Mitarbeitenden. Ihr leistet ein fantastisches Stück Arbeit“, so Storm.

Pflegecenter-Leiterin Bente Kaehne Foto: Karin Riggelsen
Praktikantin Sabrina Alicia Andersen in der neu eingerichteten Küche Foto: Karin Riggelsen

Pflegeheimleiterin Bente Kaehne dankte ihrerseits dem Sonderburger Stadtrat für die geleistete Unterstützung und Umsetzung. „Vor acht Jahren fanden die ersten Treffen statt. Wir haben uns in anderen Pflegeeinrichtungen inspirieren lassen und wir haben gesehen, was wir auf keinen Fall wollen. Wir sind im Laufe der Jahre viele Kompromisse eingegangen, und unser Architekt hat die Möglichkeit gefunden, alle Wohnungen auf einer Ebene zu erbauen. Das ist eine große Erleichterung für uns alle“, so die Leiterin.

„Danke, dass ihr Chaos und den Lärm ausgehalten habt“

„Freiheit ist und war die Überschrift. Freiheit für Mitarbeiter und Bewohner.“ So habe es im Laufe der Jahre immer wieder Mitbestimmungsrecht gegeben, „was immer wieder auch zu Herausforderungen geführt hat.“ Nach dem ersten Spatenstich 2017 waren im Januar 2018 die Baumaschinen angerollt.

Bente Kaehne dankte allen für ihre Geduld während der Bauphase, „danke, dass ihr das Chaos und den Lärm ausgehalten habt, auch wenn das Wasser mal nicht aus dem Hahn, sondern aus dem Dach kam!“, erinnerte die Heimleiterin an die Umbauzeit.

Dass diese nun komplett abgeschlossen ist, wird am Abend mit einem großen Fest im Zelt von Bewohnern, Angestellten und Freunden der Einrichtung gefeiert.

Für die Feiernden gab es am Dienstag Cidre-Drinks zum Anstoßen. Foto: Karin Riggelsen
Als Symbol der Freiheit wurden Tauben in den Himmel entlassen. Foto: Karin Riggelsen
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