Bürgertreffen
Große Skepsis beim Windradprojekt
Große Skepsis beim Windradprojekt
Große Skepsis beim Windradprojekt
Im Kleinen Belt sollen Windräder aufgestellt werden. Zur Veranschaulichung wurde nun im Nordals Idrætscenter ein Bürgertreffen veranstaltet – bei dem es ordentlich Gegenwind für das Projekt gab.
Jeder Mist kommt nach Nordalsen. Warum nimmt Sonderburg nicht die Windräder?“, so ein aufgebrachter Jørgen Mai Jepsen beim Bürgertreffen zum Windradprojekt „Lillebælt Syd“ am Donnerstag im Nordals Idrætscenter.
Hätte er zugehört, hätte er sich die Frage sparen können. Nicht die Kommune hat den Kleinen Belt als Standort ausgesucht, sondern der Staat. Er hatte 16 Flächen für Windradparks ausgewiesen und zehn davon Kommunen angeboten. Sonderburg hatte sich beworben, bekam den Zuschlag und hat Sønderborg Forsyning mit den Voruntersuchungen beauftragt.
Zur Begründung gab Bürgermeister Erik Lauritzen (Sozialdemokraten) an, dass der Bedarf an „grüner Energie“ nicht allein durch weitere Solaranlagen gedeckt werden könne. Windräder seien weitaus effektiver.
Keine bewegten Bilder
Bei diesem Bürgertreffen ging es einzig und allein um die Visualisierung der Platzierung zwischen Vinkelbæk auf Nordalsen und Helnæs auf Fünen. Pauline Nielsen, Beftoft, Vorsitzende des Sommerhausgebiets in Vinkelbæk, vermisste „Bilder in Bewegung“, die ihrer Meinung nach einen besseren Eindruck von der Wirkung der Windräder auf die Umgebung vermittelten.
Die sind nicht vorgesehen, wie Lars Riemann, Direktor von Sønderborg Forsyning, erklärte. Es sei eine Visualisierung, wie sie die Energiebehörde einfordert. Dabei hat sich die Beraterfirma Cowi an die geläufige Methode des Laserscannings und „Normalobjektivs“ gehalten, das der Sicht eines menschlichen Auges am nächsten kommt, wie Cowi-Ingenieur Ole Riberholdt mehrmals erläutern musste.
„Warum habt ihr nicht Schwenstrup genommen?“
Projektleiterin Iben Nielsen hatte die sechs Ausgangspositionen der Visualisierung begründet. Mit dem Sommerhausgebiet Vinkelbæk und Helnæs auf Fünen seien die „schlimmsten denkbaren Fälle“ beleuchtet worden, bei Halk und Fünenshaff die Gegebenheit, von Land aus (mehr Distanz) die Wirkung des Windradparks darzustellen. „Warum habt ihr nicht Schwenstrup genommen? Das liegt höher, da hat man einen weiten Blick. Ich weiß nicht, wozu ich Stellung nehmen soll. Die Visualisierungen sagen wenig aus, sie zeigen nicht das, was ich mit meinen Augen sehe“, kritisierte Lise Thomsen, Pattburg, die auf Windräder auf deutscher Seite schauen kann.
Sønderborg Forsyning operiert mit zwei Szenarien: 20 Windräder, 8 MW mit knapp 200 Metern Höhe oder 40, 4 MM und knapp 150 Meter hoch. Der Abstand zum niedrigst stehenden Flügel zur Wasseroberfläche beträgt 20 Meter, was einigen Segelschiffen Probleme bereiten könnte. „Je größer das Windrad, desto weniger oft müssen die Flügel rumlaufen“, suchte Iben Nielsen Bedenken von Pauline Nielsen zu zerstreuen, das die Flügel wie ein „Turbo-Handmixer“ durch die Luft sausten, was vielleicht mehr Lärm verursache könnte.
Sorgen um Touristen
Unter den Zuhörern machte sich auch Sorge breit, dass der Windradpark Urlauber abschrecken könne, nach Nordalsen zu kommen. „Das hier ist das Schlimmste, was Nordalsen passieren kann. Das fördert nicht den Tourismus“, meinte Pauline Nielsen, die in Vinkelbæk drei Ferienhäuser hat. Lars Rieman hielt dem entgegen, dass nicht die Kommune über den Windradpark „Lillebælt Syd“ entscheide, sondern die Energiebehörde.
Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) meinte dazu: „So weit es geht, werden wir das berücksichtigen. Es gibt Urlauber, die das stört, andere, die das okay finden. Die Kommune will das, zusammen mit Firmen, die an innovativen Lösungen arbeiten.“