Nydamboot

Haus der Vermittlung nimmt Form an

Haus der Vermittlung nimmt Form an

Haus der Vermittlung nimmt Form an

Satrupholz/Sottrupskov
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Die Lärchen-Balken wiegen viele Kilo und das erfordert Teamwork. Foto: Karin Riggelsen

Die Fertigstellung des neuen Gebäudes der Nydamer Gilde rückt näher. Die Kosten belaufen sich auf 1,5 Millionen Kronen.

Die Geschichte des am 17. August 1863 im Moor gefundenen Nydamboots lockt seit Jahren viele Besucher an den Strand von Satrupholz. Dort  liegt nämlich die „Nydam Tveir“, die von Freiwilligen der Gilde angefertigte  Kopie  des stolzen alten Schiffs aus der Eisenzeit vertäut. An Land steht das  markante hölzerne Bootshaus, eine  Naust, in dem  die Nydam Tveir den Winter verbringt.

Seit 1. Juli  wird aber an einem weiteren Haus gearbeitet. Die Nydamgesellschaft hat von einigen Sponsoren 1,5 Millionen Kronen erhalten, nun wird ein Vermittlungshaus für die vielen Gäste errichtet. Es wird eine Kopie des Nausts, nur kürzer. Die Bootshalle ist 25 Meter lang,  das Vermittlungshaus lediglich 14 Meter. Im dem 85 Quadratmeter großen Neubau  werden 49 Sitzplätze, eine öffentliche Toilette, eine Küche und ein Imbissraum untergebracht. Das Vermittlungshaus wird im Gegensatz zur Naust aufgewärmt, ganz umweltbewusst mit Wärme aus dem Wasser. Von der Holzbrücke aus werden Kabel die Wärme aus dem Wasser in den Neubau leiten.

Im Naust haben die Freiwilligen der Nydamgilde viel zu tun. Das Fundament für das Vermittlungshaus haben die Handwerker gelegt. Nun arbeiten die Freiwilligen mit ganz vielen Holzstämmen. Denn auch die Wände des Vermittlungshauses werden einmal mit Holz bekleidet.
„Wir bereiten alles vor. Das ganze wird dann in wenigen Tagen errichtet werden können“, meint Flemming Petersen, der die fleißige Mannschaft im Naust anführt.

 

Ein Modell des neuen Vermittlungshauses. Foto: Karin Riggelsen

Harte Arbeit

Mindestens sechs Männer müssen her, wenn einer der rustikalen, dicken und sehr schweren sibirischen Lärchenbalken vom Lager im Freien in den  Naust geschleppt werden soll.    Es wird ein wenig gestönt, und die betagten Männer schleppen, was das Zeug hält. Denn der Lärchenstamm wird einmal der Riemen, der an der Decke das Dach hält. 

Jeden Donnerstag treffen sich die Freiwilligen von 10 bis 15 Uhr im Naust, um sich  nützlich zu machen. Das sind sie aber eigentlich auch gewohnt. Für den Bau des Nydam-Boots und für die  Naust wurden an  die 21.000 Arbeitsstunden gesteckt, wie Flemming Petersen erklärt.

 

Sie packen alle mit an: v.l. Ole Søndergaard, Jesper Tvede-Jensen, Jørgen Hansen, Hans Peter Rasmussen, Aage Hansen, Kaj Jørgensen, Frans Petersen, Flemming Petersen, Hans Åge Høi, Per Rousing und Claus Olsen . Foto: Karin Riggelsen

Geht nicht ohne

Jesper Tvede-Jensen produziert Tau aus Lindenstreifen. Bei einem Schiff wie der „Nydam Tveir“ zwingend notwendig. In so einem Schiff liegen ganze 500 Meter Tau.  „Ich wohne in Schmöl und ich bin seit 2006 zweimal in der Woche hier. Dienstag und Donnerstag. Diese Tage sind mir heilig. Und das Nydam-Boot habe ich nur einmal vom Land aus segeln sehen“, erklärt der Tau-Produzent. Dienstags wird eine Runde im „Nydam Tvier“ gesegelt, und das erfordert eine Mannschaft von mindestens 17 Personen.

Die Mannschaft der Nydamer Gilde arbeitet konzentriert, aber es wird auch viel gelacht. Die Stimmung ist ausgelassen.
„Wir müssen einfach herkommen und können es eigentlich nicht sein lassen. Es ist ja eigentlich eine Pause von zu Hause“, wie Flemming Petersen lächelnd feststellt.

Die inklusive Ballast ganze 4.600 Kilo wiegende „Nydam Tveir“ wird in diesem Jahr wohl etwas länger im Wasser bleiben. Die Handwerker brauchen die Naust noch für die anstehenden Arbeiten. Das Vermittlungsgebäude wird  im nächsten Jahr eingeweiht.
Es kommen jährlich 3000 bis 4000 Gäste nach Satrupholz. Im vergangenen Jahr  sorgte das Pfadfinderlager für noch mehr Betrieb – da kamen 10.000. In Kürze wird Richtfest gefeiert. Aber das Datum wurde noch nicht preisgegeben.

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