Ringreiten Broacker
Das Interesse schweißt zusammen
Das Interesse schweißt zusammen
Das Interesse schweißt zusammen
Anwohner am Nejs Berg bereiten sich zum elften Mal auf den Umzug der Fahrradringreiter vor. Das Thema 2018: Love Parade.
Tina Jørgensen und Palle Nielsen sind mit dem Ringreiten und seinen besonderen Traditionen in Broacker groß geworden, ihre Partner Torben und Mette sind dabei, sich diese anzueignen. Die beiden Paare wohnen am Nejs Berg. Vor elf Jahren hatten die Jørgensens die Idee, weitere Anwohner am Nejs Berg zu sammeln, um am Umzug der Fahrradringreiter teilzunehmen.
Dieser hat sich vor allem in den vergangenen Jahren zu einem Publikumsrenner entwickelt. Tausende Schaulustige säumen am Freitag die Straßen der Ortschaft, um sich die fantasievoll verkleideten Radler anzuschauen. An diesem Freitag sollen es über 400 Teilnehmer sein (neuer Rekord!), die in Fünfer-Mannschaften nach dem Umzug gegeneinander an den Galgen antreten. Es sind Teams von Institutionen, Gewerbe, Vereinen und Privatinitiativen wie Familien oder eben Straßenzügen.
„Die Idee war einfach da. Es macht viel Spaß. Ich finde schon, dass der Zusammenhalt besser geworden ist. Wir können das nächste Mal kaum erwarten. Es ist eine besondere Stimmung“, sagt Torben Jørgensen, gebürtig aus Guderup. Das Haus der Jørgensens ist Drehscheibe der Aktivitäten. Zum ersten Mal treffen sich die Teilnehmer im Frühjahr, wo alle Ideen auf den Tisch kommen, mit welchem Thema der Nejs Berg zum Umzug beisteuern möchte. „Die einzige Bedingung ist die, dass wir keine fertigen Kostüme kaufen, die machen wir selbst“, sagt Bjarke Jørgensen, der zum dritten Mal dabei ist. Da passt es gut, dass es in ihren Reihen eine talentierte Näherin gibt.
Das Motto 2018 ist „Love Parade“ (Techno-Kultur). Bei der Verkleidung können sie nur bedingt aus ihrem Fundus schöpfen, denn es wird aufbewahrt, was aufbewahrt werden kann. Die meisten Sachen mussten dieses Mal gekauft werden und zwar in den Farben des Regenbogens. Dazu kommen Accessoires wie Haarreifen, Ringe, Brillen und ähnliches. Das ist Aufgabe der Frauen, die sich auch um das Make-up kümmern, je mehr und dicker, desto besser. „Bis jetzt hatten wir nicht viel zu tun, das kommt meistens am Tag selbst“, sagte Jeanett Jørgensen.
Eine weitere Aufgabe für sie am Freitag wird sein, den Wagen mit ganz vielen Luftballons zu dekorieren. Den Aufbau aus langen Brettern haben die Männer gemacht. Am Ende werden sie um die 30 Stunden dafür gebraucht haben. Mitten drin ein Lautsprecher für die Musik, davor ein Dreirad, das einem Behinderten gehört hat. Das wird Torben Jørgensen fahren. „Das ist ganz schön hart, daher fahren die anderen an den Seiten, um zu schieben, wenn es notwendig sein sollte.“
Zum Freitagsgepäck gehören Karamellbonbons
Die Strecke vom Nejsvej zum Festplatz ist mit 1,3 Kilometern eher recht kurz, aber geht an der Kirche bergauf. Und wenn der eine oder andere Schnaps schon im Blut rauscht, kann das Probleme geben, sehr zur Gaudi der Schaulustigen. Zum Freitagsgepäck gehören natürlich Karamellbonbons, die ins Publikum geworfen werden. Tina und Torben haben sieben Kilo dabei. Pro Paar kostet die Teilnahme am Umzug um die 800 bis 1000 Kronen. „Das ist uns die Sache wert. Es ist nur einmal im Jahr und es ist gut für den Ort, das so viele mitmachen und dabei sind. Es ist immer sehr lustig“, weiß Palle Nielsen, Vorsitzender des Fahrradkomitees. „Er hat zwei linke Hände“, sagt Torben zu Palle, der bei den Arbeiten daher den Handlanger macht.
„Wenn du durch den Ort fährst und du siehst all die fröhlichen Leute, dann hat sich das alles gelohnt“, ergänzt Jeanett. Natürlich hofft die Nejs-Berg-Mannschaft, endlich mal zu gewinnen. Zweimal hat sie es auf Platz 2 geschafft. „Wir haben noch nicht durchschaut, worauf die Jury Wert legt. Vor zwei Jahren haben wir uns tüchtig ins Zeug gelegt und trotzdem landeten wir nur auf Platz 2. Vielleicht klappt es ja dieses Mal“, hofft Tina Jørgensen.
Broacker feiert das 115. Ringreiterfest
Mit dem „Großen Ringreiterlotto“ leitet der „Broager Ringriderforening“ heute sein 115. Turnier ein. In diesen Jahren hat sich einiges geändert. Als weniger Landwirte in den 1950/60er Jahren Pferde hielten, durften sich zwei Reiter ein Pferd teilen. Seit 1982 hat jeder Reiter seine eigene Lanze, seit 1995 wird mit Wimpeln geritten, davor trug der Galgen die Farbe der Lanzenfahne.
Zu einem Zugpferd hat sich der Umzug der Fahrradringreiter am Freitag entwickelt, bei dem Ttausende Schaulustige die Straßen säumen. Die verkleideten Radler fahren ab 19 Uhr vom Nejsvej los zum Festplatz. Am Sonnabend gibt es ab 11.15 Uhr den kleinen Umzug. Das Turnier an elf Galgen beginnt um 12.15 Uhr. Am Galgen 11 kann ab 13.45 Uhr das Ringestechen nach vorheriger Anmeldung ausprobiert werden.
Am Sonntag wird die Vorsitzende verdiente Reiter auszeichnen, bevor um 11.30 Uhr der große Umzug zum Festplatz beginnt. Kinder können auf dem Rad Ringe stechen und sich ab 14 Uhr im Zelt unterhalten lassen. Es werden Ehrenmitglieder ernannt. Das Umreiten wird ab 16.15 Uhr ausgetragen, die Königsproklamation gibt es um 17.45 Uhr.