Bildung
Kinder als Meeresforscher
Kinder als Meeresforscher
Kinder als Meeresforscher
Die Praktikantin Nadine Hollmann hat im Zelt im Garten des Deutschen Kindergartens Gravenstein ein Labor für kommende Vorschüler eingerichtet.
Ein Aufenthalt der Großen des Deutschen Kindergartens Gravenstein hat dazu geführt, dass sich die kommenden Vorschüler als Meeresforscher betätigen. „Die Kinder haben gefragt, woher Meeresschaum kommt. Wir haben experimentiert und Eier aufgeschlagen. Das Eiweiß ähnelt dem Schaum, der aus Algen besteht“, erklärt Nadine Hollmann aus Bielefeld, die seit Ende Oktober ein dreimonatiges Auslandspraktikum als kommende Erzieherin macht.
Zurück im Kindergarten fiel ihr ein Zelt im Garten ins Auge, das leer stand. Das hat sie in ein Labor verwandelt, u. a. mit Bänken und Sofa aus dem Keller. „Natur ist mein Ding. Die Kinder sind begeistert dabei. Wir haben uns mit Salzgewinnung befasst. Ein Kind wusste sogar, dass Salz durch Verdunstung entsteht“, sagt die Praktikantin.
Ausweise ausgestellt
Wie im richtigen Labor haben die Kinder Regeln aufgestellt und Ausweise ausgestellt. Ohne die kommt niemand rein. Und jedes Kind hat sein Tablett mit diversen Gerätschaften. „Alle haben die gleichen Sachen. So können sie bei sich bleiben. Sie müssen nicht nachschauen, was der andere hat. Sie arbeiten im eigenen Rhythmus“, so Nadines gute Erfahrung.
Das Experimentieren mit Kindern gefällt ihr, denn „du kannst Kinder nicht überfordern. Sie suchen sich das aus, was sie können“. In diesen Monaten hat Nadine feststellen können, dass im Vergleich zu Kindergärten in Deutschland „die Kinder hier Kind sein dürfen. Sie dürfen selbst viel machen, alles ist kindgerecht. Sie dürfen Sand und Wasser mischen, Matsche herstellen und sich dreckig machen. Das ist bei uns kaum vorstellbar“, sagt die Praktikantin, die am liebsten aus den drei Monaten mehr machen würde. Aber das sieht ihr Ausbildungsplan nicht vor.