Wiederöffnung

Auf nach Sonderburg: Mit dem Segelboot über die Grenze

Auf nach Sonderburg: Mit dem Segelboot über die Grenze

Auf nach Sonderburg: Mit dem Segelboot über die Grenze

Sonderburg/Sønderborg
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Jan Meier ist am Montagmorgen von Kappeln nach Sonderburg gesegelt. Kontrolliert wurde er nicht. Foto: Sara Wasmund

Endlich wieder nach Sonderburg segeln oder das Campingzelt an der Sonderburger Bucht aufschlagen: Auch die Alsensund-Kommune darf seit Montag wieder deutsche Touristen aufnehmen. Das wurde aber auch höchste Zeit, sagen Touristen und Gastgeber.

Nach drei Monaten Auszeit war es am Montagmorgen um 6 Uhr für Jan Meier so weit: Er konnte in Kappeln auf sein Segelboot steigen und nach Sonderburg segeln. „Endlich. Die geschlossenen Grenzen waren furchtbar“, sagt der Hamburger, als er vier Stunden später auf dem Steg des Sonderburger Yachthafens steht.

Es sind zwar nur rund 15 Meilen, die zwischen Kappel und Sonderburg liegen. Doch seit Schließung der Landesgrenzen aufgrund der Corona-Lage am 12. März waren es 15 unüberwindbare Meilen.

Ich komme normalerweise fast jedes Wochenende nach Dänemark, um zu segeln, unser Boot liegt schon seit Jahren in Sonderburg. Für uns war es richtig furchtbar, nicht über die Grenze fahren zu können.

Jan Meier, Segeltourist

„Eigentlich beginnt für uns die Saison Ende März. April und Mai sind für uns gelaufen“, so der Segler. „Ich komme normalerweise fast jedes Wochenende nach Dänemark, um zu segeln, unser Boot liegt schon seit Jahren in Sonderburg. Für uns war es richtig furchtbar, nicht über die Grenze fahren zu können“, so Jan Meier.

Der Segelurlaub kann beginnen

Für ihn geht es an diesem Montag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Hamburg. „Am Freitag kommen wir dann wieder, dann beginnt unser Segelurlaub“, so Jan Meier. Hin und her zwischen den Ländern pendeln – diese gewohnte Normalität ist für den Segler ab sofort wieder möglich. Kontrolliert wurde er auf der Segeltour nach Sonderburg übrigens nicht.

Steffen Deleuran auf seinem Sonderburger Campingplatz Foto: Sara Wasmund

 

Ein paar hundert Meter weiter nördlich bereitet sich an diesem Montagmorgen Campingplatzbetreiber Steffen Deleuran auf die Ankunft der deutschen Touristen vor. „Sie haben uns wirklich sehr gefehlt“, sagt Deleuran, der den Platz „Sønderborg Camping“ seit fünf Jahren betreibt und von der Kommune pachtet. „Für Freitag habe ich zehn Buchungen von Deutschen, auch am Mittwoch kommen einige Gäste aus Deutschland.“

Er wird die Corona-Krise überleben, sagt Deleuran. „Ich zahle die Pacht im Oktober, bis dahin kann ich noch einiges an Geld verdienen.“

Der Sonderburger Campingplatz liegt eine Minute Fußweg vom Sonderburger Yachthafen entfernt. Foto: Sara Wasmund

In den Sommerwochen 28 und 29 ist sein Platz bereits ausverkauft, auch die anderen Sommerwochen sind gut gebucht.

„Das sind fast ausschließlich Dänen. Wer aus Deutschland kommt, sollte auf jeden Fall vorher anrufen und reservieren, ansonsten kann es sein, dass man vor einem voll besetzten Campingplatz steht und keinen Platz mehr kriegt“, so der Pächter.

In den kommenden Tagen erwartet er mehrere deutsche Segler, die am Hafen nebenan ihr Boot Klarschiff machen. „Wir sind alle sehr erleichtert, dass die Grenzen nun wieder offen sind. Das wurde Zeit“, so Deleuran.

 

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