Einweihung

Neues Krankenhaus: Viel ist passiert in 100 Jahren

Neues Krankenhaus: Viel ist passiert in 100 Jahren

Neues Krankenhaus: Viel ist passiert in 100 Jahren

Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Die Eröffnung des neuen Krankenhauses begann im Krankenhausmuseum, sodass sich die Gäste selbst vom Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte überzeugen konnten. Foto: Sara Wasmund

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Im Sonderburger Krankenhauskomplex ist ein Meilenstein gefeiert worden: die abgeschlossene Umgestaltung des Krankenhauses zum Standort für ambulante Behandlungen. Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose versprach Patienten durchdachte Behandlungsverläufe.

72 Millionen Kronen sind verbaut, das alte Sonderburger Krankenhaus ist im Erdgeschoss fast nicht wiederzuerkennen: Die punktierten Fenster sind einer modernen Panoramafensterfront gewichen, vor der große Kunstwerke stehen.

Das Wartezimmer ist der 180 Meter lange Gang, der mit Holzpaneelen, gläsernen Wegweisern und modernen Sitzgruppen in frischem Steingrau und Holz ausstaffiert ist.

Genau 100 Jahre nach der Eröffnung des Sonderburger Krankenhauses ist der Standort umfassend verändert und renoviert worden.

Bürgermeister Erik Lauritzen (r.) bei seiner Eröffnungsrede im neuen Ambulatorien-Flur des Krankenhauses Foto: Sara Wasmund

Die komplette ambulante Behandlung im Sonderburger Krankenhaus ist neu durchdacht und eingerichtet worden. In 270 Behandlungs- und Arbeitsräume werden die Patienten behandelt.

Doch wo geht es zur Blutprobe, wo zum Röntgen und wo ist die Augenklinik? Der Ambulatorien-Bereich ist übersichtlich gegliedert und die Patienten sollen schnell und umfassend behandelt werden. Am besten im Laufe eines einzigen Krankenhausbesuches, auch wenn verschiedene Untersuchungen anstehen.

Ein Ergebnis vergangener Umbauarbeiten: Die Patientinnen und Patienten werden seit 2020 im neuen Wartebereich mit Infoschildern weitergeleitet. Foto: Sara Eskildsen

„Das Sonderburger Krankenhaus wird dazu beitragen, gute Lösungen vorzulegen, von denen andere Orte profitieren können“, so Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose (Venstre). „Hier in Sonderburg können wir nun unsere Kräfte austesten und erfahren, wie Verläufe verbessert werden können. Denn wir müssen gut aufpassen auf die Zeit der Patienten.“

 

 

Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose: „Das Sonderburger Krankenhaus wird dazu beitragen, gute Lösungen vorzulegen, von denen andere Orte profitieren können“ Foto: Sara Wasmund

Ein Blick ins Blutproben-Ambulatorium zeigt, wie sich der Arbeitsprozess durch den Umbau verbessert hat. Rund 70.000 Blutprobe werden hier pro Jahr von Patienten und Blutspendern genommen und untersucht.

Susan Cording ist leitende Bioanalytikerin der Abteilung. „Wir haben jetzt einen sehr viel besseren Fluss in der Behandlung. Ein Beispiel: Wir Mitarbeiter müssen nicht länger mit den Blutproben ins Labor in den Keller gehen. Jetzt gibt es eine Track-Spur, über die wir jede Blutprobe ins Labor schicken“, so Cording.

Ein Tunnelsystem für die Blutproben

Das Röhrchen mit der Blutprobe wird sozusagen in ein kleines Tunnelsystem durch die Krankenhauswände ins Labor geschickt. „Ein weitere eindeutiger Vorteil sind unsere Räume: Jetzt sitzen wir und die Patienten nicht länger in einem Keller ohne Fenster, wenn wir Blut abnehmen!“, so Cording.

Laufwege in den Keller fallen weg: Susan Cording zeigt, wie eine Blutprobe ins Labor geschickt wird. Foto: Sara Wasmund
Einer der Räume, in denen Blutproben abgegeben werden: Laborantin Jette Andersen in ihrem Behandlungszimmer. Foto: Sara Wasmund

„Es geht darum, den Patienten einen durchdachten und beschleunigten Behandlungsverlauf zu bieten“, so die Regionsratsvorsitzende von Süddänemark, Stephanie Lose bei der Einweihung am Dienstag. Das Motto: am gleichen Tag unter einem Dach.

Man wolle in Zukunft vermeiden, dass Patienten mehrmals in der Woche zu einzelnen Behandlungen ins Krankenhaus kommen müssen. 72 Millionen Kronen hat der Umbau des Erdgeschosses zum neuen Ambulatorien-Krankenhaus gekostet.

Regionsratsvorsitzende Stephanie Lose kam zur Eröffnung ins Sonderburger Krankenhaus. Foto: Sara Wasmund

Auch die Sonderburger Kommune hat einen Raum im Ambulatorien-Flur bezogen: mit einer Beratungsstelle, in der sich Bürgerinnen und Bürger in Sachen Rauchstopp, Alkoholprobleme oder gesunde Ernährung beraten lassen können. Montags, mittwochs und freitags ist die Beratungsstelle von 9 bis 15 Uhr mit Mitarbeitenden des kommunalen Gesundheitscenters besetzt.

Beraten, bevor die Patienten in alte Gewohnheiten verfallen

„Wir setzen große Hoffnungen auf diese Beratung. Denn die Menschen, die sich im Krankenhaus befinden oder die gerade entlassen worden sind, haben oft einen ernsthaften Vorsatz gefasst, gesünder leben zu wollen. Wenn man erstmal wieder zu Hause ist, kann es schwerfallen, den Schritt zu machen. Aber hier vor Ort können die Personen direkt beraten werden“, so Stephanie Lose. „Das ist ein ganz neuer Zugang zu den Patienten.“

Berit Nissen vor dem Beratungszimmer, sie ist eine Gesundheitsberaterin der Kommune. Foto: Sara Wasmund

Sonderburgs Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) dankte dem Regionsrat für die großen Entscheidungen und Bewilligungen für Ausbau und Renovierung.

Vergessen sei der Ärger darüber, dass das Zentralkrankenhaus nach Apenrade verlegt wurde und Sonderburg zur Sammlung von Fachkliniken wurde. „Wir sind stolz und froh über diese Entwicklung“, so Lauritzen.

Renovierung geht in Turm und Keller weiter

Während der Umbau im Ambulatorien-Bereich nun abgeschlossen ist, werden Kellerbereiche und der südliche Turm noch weiter renoviert. Hier entstehen unter anderem Ein-Bett-Zimmer sowie eine neue Aufnahme von Patienten im Sous-Terrain.

Das Sonderburger Krankenhaus wird auf nachhaltige Energieversorgung umgestellt. Dazu tragen zwei große Danfoss-Wärmepumpen bei. Foto: JV.dk / Birte Juul Mathiasen (
Mehr lesen

Grönland

Zwangsverhütung: Immer mehr Frauen klagen gegen dänischen Staat

Kopenhagen Die dänische Kolonialmacht ließ Grönländerinnen zwischen 1966 und 1975 gegen ihren Willen Spiralen zur Empfängnisverhütung einsetzen. 143 der betroffenen Frauen verklagen Dänemark nun wegen der Verletzung der Menschenrechte. Eine grönländische Arbeitsgruppe, die sich dafür einsetzt, die Übergriffe durch den dänischen Staat aufzudecken, wurde kürzlich vom Rat für Menschenrechte mit dem Menschenrechtspreis 2023 ausgezeichnet.