Nordals Rideklub
„Das Pferd ist wichtiger als Schule“
„Das Pferd ist wichtiger als Schule“
„Das Pferd ist wichtiger als Schule“
Der Nordals Rideklub feierte seine Selbstständigkeit und die Fertigstellung der Renovierung. Der Klub besteht seit 55 Jahren und hat 160 Mitglieder.
„Das Pferd ist wichtiger als Schule. Ich bin jeden Tag hier. Manchmal mache ich die Hausaufgaben erst zu Hause. Ich habe sie bisher aber immer gemacht“, sagt Mathilde Hallenslev. Die Zwölfjährige reitet seit ihrem sechsten Lebensjahr: „Pferde habe ich immer gemocht. Auch wenn sie so groß sind, Angst hatte ich nie. Es ist spannend, und ich habe viele Freunde gefunden“, nennt sie die Vorteile.
Das Pferd teilt sie sich mit ihrer Schwester. „Ich habe es vier Tage“, sagt sie und umarmt das Pony „Prisilla“. Sie weiß, „Reiten ist teuer, aber ein guter Sport“. Diese Meinung teilt sie offenbar mit den anderen 160 Mitgliedern des Nordals Rideklub (NAR), der die Ställe im Ryttervej mietet. Für den Klub ist eine andere Zeit angebrochen, nachdem die Kommune die Immobilie 2017 an den eigens dafür gegründeten Verein „Den Selvejende Institution NAR’s Venner“ übertragen hat. Damit ist es möglich, Fördergelder einzuwerben.
Bei der Übergabe gab es 3,3 Millionen Kronen, um die Örtlichkeiten so zu renovieren, dass sie die gesetzlichen Anforderungen zur Haltung von Pferden erfüllen. Denn obwohl der Reitklub seit 55 Jahren besteht, ist nie renoviert worden. Nur einmal gab es ein neues Dach für die Reithalle, das der Klub bezahlt hat. Das sagte die Vorsitzende Lita Fynsk bei der Einweihung der modernisierten Gebäude am Donnerstag.
So verwundert es kaum, dass das Geld nicht reichte, um den Traum zu realisieren, die Halle mit 23 Metern zu verlängern. Dann könnten Turniere ausgerichtet werden. Und auch der Reitunterricht würde davon profitieren, der unter beengten Verhältnissen durchgeführt werde. Der Klub hat seit 2003 mit Jonna Benndorff eine hauptamtliche Reitlehrerin. Dass die Umsetzung der Pläne gelingen konnte, sei dem Willen der Ausdauer, dem Zusammenhalt und einer Vision geschuldet. Zudem sei entscheidend gewesen, „dass man eine Botschaft und ein Projekt hat, das in sich Werte hat, sodass auch andere als man selbst von der Tragfähigkeit der Idee überzeugt sind“, sagte die Vorsitzende.
Anlässlich des 55. Geburtstages war das Fest für sie eine „Happy Hour. NAR ist eine wichtige soziale Institution auf Nordalsen“, nannte sie Besucher wie Pflegeheimbewohner in Rollstühlen (Skubber) und Kinder des Spezialkindergartens Lilleskov, die regelmäßig vorbeikämen. Der Aufenthalt könne nun angenehmer werden in der neuen Reiterstube. Sie ist vom Obergeschoss nach unten gezogen, dort, wo mal die (recht kleine) Wohnung des Reitlehrers war. In der Neuen sind Fenster eingelassen, die den Blick in die Reithalle erlauben. Und die Toilette ist behindertenfreundlich umgebaut worden.
Lita Fynsk dankte der Kommune für die hervorragende Zusammenarbeit wie auch Handwerkern, Architekt und Zulieferbetrieben, die zudem das Mobiliar für die Reiterstube gespendet haben. Für Bürgermeister Erik Lauritzen fördert der Reitsport soziale Kompetenzen: „Man ist für ein Tier verantwortlich, man steht zusammen, und man freut sich am Zusammensein im Klub. Das ist ungemein wertvoll.“ Er lobte auch den Klub, weil er sich Behinderten öffne.
„Ihr habt nun moderne Einrichtungen, auch wenn sie nicht groß genug sind, so ist es doch eure Halle“, meinte er zum Geld, das gut investiert worden sei. Es bedürfe aber mehr als Geld, nämlich „Energie, Ausdauer und Zusammenhalt. Das habt ihr bewiesen“.