Kunst

Runter auf die Knie mit den Pinseln

Runter auf die Knie mit den Pinseln

Runter auf die Knie mit den Pinseln

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Meels/Mjels  
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Inger Dethlefsen findet die Ornamente recht kompliziert. Foto: Karin Riggelsen

Die Werke von Inger Dethlefsen haben eine Höhe von fünf Metern. Für das „Mytologisk ART Festival 2018“ wird sie das Foyer des Jelling-Museums ausschmücken.

Künstlerin Inger Dethlefsen hat in ihrem künstlerischen Schaffen einen Weg eingeschlagen,  der sie in vielerlei Hinsicht herausfordert und zugleich äußerst befriedigt: Für das „Mytologisk ART Festival 2018“ wird sie   das Foyer des Jelling-Museums ausschmücken, mit einem Werk, das sie bis zum Aufhängen nicht in seiner Gesamtheit gesehen haben wird.  Das ist in ihrem Atelier im Færgevej einfach unmöglich. Es sind  sechs jeweils zwei Meter breite Leinwandbahnen von beachtlichen fünf Metern Länge.

„Es ist schon grenzüberschreitend“, meint Inger Dethlefsen   dazu, dass sie zum Malen auf die auf dem Boden ausgerollte Leinwand  treten muss. Nicht einfacher wird es,  dass sie kniend malt. „Länger als drei Stunden kann ich nicht arbeiten. Das halten meine Knie  nicht mehr aus“, sagt die 71-Jährige  lachend. Den Auftrag hat sie eher zufällig  erhalten. Sie hatte   Zeichnungen zum  Thema Mythologie  für eine   jurierte Ausstellung eingeschickt.   Doch 2018 sollte es keine geben.  Die Lenkungsgruppe jedoch war so von ihren Zeichnungen   überzeugt,   dass sie ihr den Auftrag antrug: „Das Foyer ist 7 Meter hoch und  25 Meter breit. Ich dachte nur,   das  ist unmöglich. Aber andererseits ist das auch eine Chance,  mich einem größeren Publikum   vorzustellen. Ich  kaufte zehn Meter breite Papierrollen und habe sie  geteilt. Statt sie einzurahmen,  werden sie oben und unten mit einer Leiste beschwert. Das müsste gehen.“ Und es geht.

Für das Thema „Wikinger“ hat sie die Deutsche Zentralbücherei leer geräumt. Sie hat nackte Bäume fotografiert, wobei ihr der Standort sehr  wichtig ist. So hat sie einen Baum   am Fähranleger in Ballebro aufgenommen, ein anderer steht am Haus ihres Sohnes in Oberelvenich. Die Künstlerin ist von Bäumen  beeindruckt und begeistert. Daher sind   sie das durchgängige   Motiv, ergänzt natürlich mit Fabeltieren, Thema des Festivals.    Da kämpft z. B. ein Pferd mit Schlangen, in warmen Farben gemalt.  

Logo von Blue Tooth verwendet

Inger Dethlefsen hat   auch das Logo von Blue Tooth verwendet,  Hinweis auf Harald Blauzahn, der  in seiner Zeit ein  schnelles Nachrichtensystem   entwickelt hatte. Zudem hat sie Thors Hammer gemalt, mit einem „D“,  Anfangsbuchstabe des Vornamens ihres Mannes Detlef. Sie hat zunächst die Bilder skizziert und  das Papier in fünf Zentimeter große Karos  eingeteilt,  und  diese in großem  Maßstab auf die Leinwand gemalt. „Ich kann leider nicht sehen, ob die Proportionen   passen, erst wenn die Bahnen hängen.“ Zum Glück malt sie in Acryl. Fehler lassen sich so einfach beheben: Einfach mit weißer Farbe übermalen und neu anfangen.  

Die Ornamente der Borten oben und unten auf je 50 Zentimetern Höhe sind  schlicht und in Schwarz-Grau-Weiß gehalten, um „Ruhe ins Bild zu bringen, aber auch um die  Vielfalt zu zeigen“. Was sie verwunderte, war die Erkenntnis, wie kompliziert   die Borten zu malen waren.  

Gespannt ist die Künstlerin  auf den Transport, den ihr Sohn in seinem Wagen  macht. Das Aufhängen  übernimmt  die Gruppe. Nicht ohne Stolz erwähnt sie, dass  „Kunstavisen“  über ihre Arbeit berichten wird, was für sie ein Gütesiegel ist. Eine Bedingung  war, dass die  Ausstellung  länger als eine Woche dauert.   Es werden zwei.  Die Ausstellung  geht  bis zum 8. September. Die Vernissage in der  Gormsgade 19  in Jelling  ist am Sonnabend, 25. August, 13.30 Uhr.

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