„kør-mæ-bænk“
Schild hoch auf der Mitfahrbank
Schild hoch auf der Mitfahrbank
Schild hoch auf der Mitfahrbank
Dorfgilden von Idee in Norddeutschland inspiriert: Statt den Bus zu nehmen, mit anderen mitfahren.
Nicht zu übersehen ist die hellgrüne Bank mit Namensschildern auf der Rückenlehne in der Lysabildgade 1. Es ist eine Mitfahrbank, die, wie der Dorfbus, die Gemeinschaft im Ort stärken und mobiler machen kann. Diese „kør-mæ-bænk“ funktioniert wie das Trampen früherer Zeit: Der Reisewillige setzt sich auf die Bank, hält sichtbar ein Ortsschild hoch und wartet, bis ein Autofahrer anhält, der in dieselbe Richtung will.
Diese Idee stammt aus Norddeutschland, die Connie Skovbjerg, Koordinatorin für Landbezirke, den Dorfgilden bei einem Treffen vor anderthalb Jahren zum Thema „Umweltfreundlicher Transport“ unterbreitet hat. Nach einem Besuch deutscher Orte wie Handewitt war die Idee gekauft. Die Produktionshøjskole in Sonderburg hat die Bänke gezimmert und angestrichen, die in Beton eingegossen sind. So dürfte böswillige Sachbeschädigung entfallen.
Die Ortsschilder hingegen gibt es noch nicht: „Das Straßenamt meinte, dass die Autofahrer von den Schildern abgelenkt werden. Darum werden neue gemacht, die man hochhalten muss“, erklärt Karin Danielsen, seit zwei Jahren aktiv im Dorfrat Südalsen. Dazu gehören die Orte Lysabbel, Tandslet, Schauby, Mummark und Kekenis.
Das Straßenamt musste auch den Standort gutheißen. Das zog sich hin, sodass die Bänke erst im Dezember aufgestellt werden konnten.
Bisher keine Reaktionen
Reaktionen hat sie bisher nicht bekommen: „Es ist noch recht neu und sicher auch zu kalt, um dazusitzen und zu warten. Das wird schon. Viele sagen, das ist eine gute Idee, aber nicht, ob sie die auch nutzen werden“, meint die Lehrerin. Sie ist überzeugt, dass Autofahrer „so nett sind und anhalten werden“. Jeder Ort konnte selbst die Fahrziele festlegen. In Lysabbel sind es neben Tandslet, Neder Lysabild und Schauby auch Hörup und Sonderburg, „weil viele dort einkaufen möchten“, begründet sie die Auswahl.
Ein Problem gibt es aber: In den beiden letztgenannten Orten gibt es keine Mitfahrbank. Wie sollen sie zurückkommen? „Eine gute Frage“, lacht sie. „Da für müssen sie selbst sorgen.“ Dass es keine Mitfahrbank in Hörup gibt, begründet sie damit, dass „Hörup kein richtiges Dorf ist. Es geht hierbei mehr um die kleinen Dörfer, in denen es Tradition ist, etwas für die Gemeinschaft zu tun, von Leuten, die dafür brennen“. Sie nennt die „Offene Schule“, die in ihr 21. Jahr geht. Jeden Donnerstag wird in der Schule gemeinsam gegessen. Das Essen für bis zu 240 Personen bereiten Vereine zu. Es gibt 110 Stammkunden. Sie nennt den stetig wachsenden Dorfmarkt im September und den Dorfbus, der an der Schule geparkt wird. Der wird viel genutzt, von Vereinen wie auch Privatpersonen.
Nun arbeitet der Dorfrat daran, Drejet zum Kitesurfer-Paradies auszubauen. Das Problem ist ein Areal zum Parken und Umkleiden. „Sie sollen sich ja willkommen fühlen. Das können wir machen, weil wir zusammenhalten. Das macht uns stark“, unterstreicht sie.