Wikinger-Schiff

Schwerstarbeit für die Ruderer

Schwerstarbeit für die Ruderer

Schwerstarbeit für die Ruderer

Ruth Nielsen
Ruth Nielsen Lokalredakteurin
Augustenburg/Augustenborg
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Die Riemen werden beim Festmachen an der Brücke hoch gehalten. Foto: Ruth Nielsen

Runder Geburtstag für das Wikingerschiff „Sebbe Als“: Viele Gäste waren bereits beim Bau vor 50 Jahren dabei.

Alle Planung nützt nichts, wenn sie stark vom Wetter abhängig ist. Diese Erfahrung machte erneut  die Bootsgilde „Sebbe Als“. Bei der Feier zum 50. Geburtstag des Wikingerschiffes wehte eine so starke Brise, dass der Gast  „Nydam Tveir“ in den Hafen geschleppt werden musste,  das 2,5 Tonnen schwere Geburtstagskind nicht das 50 Quadratmeter  große Segel hissen konnte  und die Gäste  doch über Land zum Naust an der Augustenburger Förde  kommen mussten. 

Vorsitzender Allan Jensen holt die geschenkten Bücher aus der Tüte. Foto: Ruth Nielsen



Der Vorsitzende Allan Jensen konnte zahlreiche Gäste wie die Ruderer der „Ragna“  aus Flensburg, Mitglieder der anderen Bootsgilde und   den Bürgermeister und Frau begrüßen. Besondere Freude kam auf angesichts von Gästen, die beim Bau der „Sebbe Als“ dabei gewesen sind. 

Wie Jensen  erzählte,  war  der originalgetreue Nachbau des 1962 im Roskilde-Fjord  gefundenen Bootes  ein  Projekt  der gelben Pfadfinder. Dazu gehörte auch Palle Fløe, damals  31 Jahre alt. „Geschichte hat mich immer interessiert. Das hat mit meiner Lehrerin  Bodil Jensen  zu tun.  Es war   Schwerstarbeit, im Augustenburger Wald die Eiche    mit der Axt zu fällen, die ja auch eine Kopie aus der Wikingerzeit war. Das werde ich nicht vergessen“, sagt   das heute 81-jährige Ehrenmitglied der Gilde. 

Die Arbeit an der „Sebbe Als“ hat für Flemming Rieck, gebürtig aus Hagenberg,  sogar zu seinem  Beruf geführt. Der Archäologe ist   Schiffsexperte am Nationalmuseum. Er erzählte  mit Augenzwinkern und  Humor   für ihn besondere Erlebnisse.  Dazu gehört  das Fällen der Eiche, bei dem ihm fast ein Finger abgehackt worden wäre.    Er erinnerte   an die Rede der Danfoss-Witwe  Bitten Clausen zur Einweihung der „Sebbe Als“, bei   der die Brücke vorne einbrach und   jemand ins Wasser fiel. „Das  war ich“, rief Finn Larsen,  der ebenso  mit Anekdoten  zur gemütlichen Feier beitrug.

Unvergessen für Rieck, damals ja Jugendlicher,  die Jungfernfahrt nach Schleswig und die Fahrt in die USA. Doch die „besten Touren hatte ich in den südfünschen Gewässern“, sagte Rieck. 

Als Geschenk hatte  er  Bücher mit, über die Seefahrt und  Schiffe   wie   „Både fra Danmarks oldtid“,  die er selbst verfasst hat. 
Die Feiern zum 50. Geburtstag klangen abends in der Halle am Hafen aus, mit Festessen, Musik und weiteren Histörchen, die Gäste erzählten.

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