Naturerlebnis

Seehunde vor Sundewitt: Ein außergewöhnliches Ereignis

Seehunde vor Sundewitt: Ein außergewöhnliches Ereignis

Seehunde vor Sundewitt: Ein außergewöhnliches Ereignis

Naildtang/Naldtang
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Seehunde sind in der westlichen Ostsee wieder häufiger anzutreffen, ungewöhnlich ist aber das Auftreten in größeren Gruppen, so wie hier an der Küste von Sundewitt. Foto: Helge Möller

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Abschussprämien sorgten für ein Verschwinden von Seehunden und Robben im Kleinen Belt. Sie sind seit einigen Jahren zurück. Ungewöhnlich war kürzlich das Auftauchen von Seehunden in größerer Zahl an der Küste von Sundewitt.

Ein außergewöhnliches Bild bot sich kürzlich dem Strandspaziergänger oder der -spaziergängerin in Naildtang (Naldtang), dort wo die Apenrader Förde auf die Förde von Alsen (Als) trifft.

Eine recht beachtliche Gruppe von rund zehn Seehunden (dän. spættet sæl) schwamm Richtung Norden. Immer wieder tauchte ein Kopf auf, einige blieben zurück, holten wieder auf, ließen auch mal das Wasser aufspritzen oder glitten ruhig durch die Fluten.

Anders Galatius, Experte für Meeressäuger am Institut für Umweltwissenschaften an der Universität Aarhus, hat selbst noch nie von einer solchen Gruppe von Seehunden in der genannten Umgebung gehört.

Seiner Einschätzung nach stammen die Tiere wahrscheinlich von Ruheplätzen, die sich auf der Insel Aarø, östlich von Hadersleben (Haderslev), und auf Egholm, einem Sandhaken auf der Insel Bågø, im Kleinen Belt befinden.

Dort konnte der Wissenschaftler bis zu 200 der Tiere auf einmal beobachten. Seinen Worten nach wurden Seehunde und Kegelrobben (gråsæl) viele Jahre lang bejagt. Es gab eine Prämie für erlegte Tiere, sodass, was Seehunde angeht, die Art um 1900 im südlichen Kleinen Belt und der dänischen Südsee ausgerottet war. In den vergangenen Jahren sind die Meeressäuger wieder zurückgekommen – und zahlreicher geworden.

Dass so viele Tiere zusammen recht weit weg von ihren Ruheplätzen im Kleinen Belt im Wortsinn auftauchen, passiert dem Experten zufolge nicht sehr oft. „Wahrscheinlich haben sie gemeinsam ein großes Nahrungsvorkommen genutzt“, vermutet Galatius. Es gebe Berichte aus anderen Gebieten, die darauf hindeuteten, dass Seehunde auch gemeinsam jagen, indem sie Fische zusammentreiben.

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