Ohne Auftritte sind es schwere Corona-Zeiten für „Sønderjyllands Symfoniorkester“. Das Sinfonieorchester mit Sitz im Sonderburger Alsion und Auftritten im deutsch-dänischen Grenzland hat die Kommune Sonderburg daher um finanzielle Unterstützung gebeten.

Zum einen wünscht sich das Orchester eine Sonderfinanzierung von 300.000 Kronen, um das Interesse der Bürger für das Ensemble zu stärken. Außerdem bittet das Sinfonieorchester um einen Schuldenerlass in Höhe von fünf Millionen Kronen.

Wunsch: kleinere Auftritte in der Kommune

Der Ausschuss für Kultur, Sport, Handel und Tourismus wird sich auf seiner Sitzung in dieser Woche mit der Anfrage beschäftigen. Die Verwaltung empfiehlt den Stadtratspolitikern, die Sonderbezuschussung zu diskutieren – und den Schuldenerlass abzulehnen. Mit den 300.000 Kronen Sondermitteln will das Orchester unter anderem Straßenkonzerte geben und kleinere Auftritte für Bürger organisieren – unter anderem bei Sankt-Hans-Veranstaltungen.

Die Kommune Sonderburg bezuschusst das Orchester 2021 mit insgesamt 2.029.500 Kronen. Der Verein Sydslesvig Forening sowie die Kommunen Kolding und Tondern (Tønder) tragen in 2021 mit jeweils 500.000, 258.000 und 50.000 Kronen zum Orchesterbetrieb bei. Apenrade (Aabenraa) und Hadersleben (Haderslev) sind finanziell nicht am Sinfonieorchester beteiligt.

Vom Kulturministerium erhält das Orchester im laufenden Jahr 42.100.000 Kronen. Hinzu kommen Zuschüsse von Stiftungen und Sponsoren. Das Orchester zahlt jährlich rund 1.500.000 Kronen Miete an die Stiftung „Fonden Koncertsalen Alsion“, außerdem 819.000 Kronen an die Kommune Sonderburg für die Nutzung von Räumlichkeiten im Alsion.

Konzerte statt Rückzahlungen

Am 6. Mai 2015 hatte der Sonderburger Stadtrat dem Sinfonieorchester einen zinslosen Kredit in Höhe von 5 Millionen Kronen zugesprochen, der erst ab 2023 mit jährlich 500.000 Kronen zurückgezahlt werden muss.

Statt Geldzahlungen zu leisten, schlägt das Orchester vor, eine bestimmte Anzahl an Konzerten an verschiedenen Orten in der Kommune zu geben. Die Verwaltung der Kommune Sonderburg verweist aber darauf, dass das Orchester Ende 2020 über ausreichend liquide Mittel verfügte, insgesamt 19.200.000 Kronen. Außerdem liegt ein Eigenkapital von 7.800.000 Kronen vor.

Der Ausschuss wird über die Anfragen des Orchesters auf seiner Sitzung am Donnerstag, 3. Juni, entscheiden.

„Sønderjyllands Symfoniorkester“ wurde 1963 als regionales Orchester gegründet. Ziel und Auftrag des Sinfonieorchesters ist es, als künstlerisches Unternehmen  die Rolle der sinfonischen Musik in der Gesellschaft zu stärken.