Kunst
Statt Vernissage Werke in einem Buch
Statt Vernissage Werke in einem Buch
Statt Vernissage Werke in einem Buch
„Sønderjyllands Kunstskole“ präsentierte statt einer Abschlussausstellung zwei Kunstbücher. Hinzu kommen die Essays der Autorenakademie „Der er kvinder der aldrig græder“.
Für Kunstschulleiter Thomas Lunau war der Dienstag ein ganz besonderer Tag.
„Wir haben unter Corona gelitten, und wir konnten keine Ausstellung machen. Was machen wir dann?“, fragte er die erwartungsvollen jungen Talente von BGK (Billedkunstnerisk Grundkursus) und SKD (Skolen for Kunst og Design). Ihnen sollten auf ganz andere Weise die Abgangspapiere überreicht werden. Alle hatten sich im Atelier David Hockney im zweiten Stock des Multikulturhauses versammelt.
Drei Bücher
Aus der Not werden nun vielleicht sogar mehrere neue Traditionen. Einige der künstlerischen Arbeiten der sehr talentierten Jugendlichen sind in zwei sehr geschmackvoll und modern gestalteten Büchern präsentiert worden. Dieses Projekt haben die Konzerne Danfoss und Linak finanziell unterstützt. Bei der Kunstschule können die lesefreundlichen Bücher „Afgang 2020“ und „Dislocation“ für jeweils 50 Kronen erworben werden. „Das ist eigentlich sehr gut“, wie Kunstschulleiter Thomas Lunau schelmisch lächelnd feststellte.
Bei der Präsentation konnte er aber auch ein weiteres Buch präsentieren, für das einige der jungen Talente Bilder geliefert hatten. Das rosarote Buch „Der er kvinder der aldrig græder“ sind Geschichten der Sonderburger Autorenakademie. Auch diese neue Zusammenarbeit könnte schnell eine neue Tradition werden, so Lunau.
SDK ein guter Einstieg
Obwohl Corona eine große Herausforderung für alle gewesen ist, konnte Thomas Lunau eine weitere positive Bilanz ziehen. Der erst im vergangenen Jahr eingeführte SKD-Kursus für Talente im Alter zwischen 15 und 19 Jahren ist eine sehr erfolgreiche Sache. „Das bringt etwas. Jetzt haben wir ein Angebot, das auf den BGK vorbereitet“, wie er feststellte. Zwei SKD-Talente werden zum BGK überwechseln.
Ich habe hier ganz viele neue Techniken gelernt, und ich habe hier viele neue Kunstfreunde gefunden.
Emma Frederikke Dreier, Kunsttalent
Diese beiden Talente sind Nikoline Newermann (16), Sonderburg, und die 17-jährige Emma Frederikke Dreier aus Guderup. „Ich habe hier ganz viele neue Techniken erlernt, und ich habe hier viele neue Kunstfreunde gefunden. So etwas wie digitale Kunst habe ich vorher noch nie ausprobiert“, so Emma Frederikke Dreier, die eigentlich schon immer gemalt hat. Sie malt gern Porträts mit Bleistift. „Am Anfang war ich schon ein wenig nervös. Ich bin ja eigentlich eine stille Person. Aber dann kam ich so gut wie jeden Tag her“, gibt sie lächelnd zu.
Kunstakademie
Nikoline Newermann zeichnet ebenfalls meistens Menschen. Das digitale Zeichnen ist ihre Sache. „Ich habe hier wirklich viel gelernt“, meint die 16-Jährige.
Nikoline und Emma haben übrigens beide einen Traum: Sie wollen einmal eine Kunstakademie besuchen.
Anschließend erhielten die Schüler ihre Abgangspapiere – mit Corona-Ellenbogen-Gruß, knackigen Erdbeeren, Marzipankonfekt und spritzigem Sekt.