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Der Traum vom eigenen Campingplatz: Peer hat ihn umgesetzt

Der Traum vom eigenen Campingplatz: Peer hat ihn umgesetzt

Der Traum vom eigenen Campingplatz: Peer hat ihn umgesetzt

Gammelmark
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Peer Mäder hat auf seinem Platz 300 Stellplätze, so gut wie alle haben den direkten Blick auf die Bucht von Wenningbund (Vemmingbund). Foto: Sara Eskildsen

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Peer Mäder betreibt seit Januar den Campingplatz Gammelmark auf Broackerland. Was er mit dem Platz vorhat und wie er dazu kam, einen Campingplatz in Dänemark zu kaufen, verrät er bei einem Besuch.

Das nennt man angekommen: Der Rendsburger Peer Mäder lebt seit Januar 2023 in Dänemark auf seinem eigenen Campingplatz, hat sich als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Broacker (Broager) gemeldet und das örtliche Ringreiterfest kennengelernt.

„Wir sind gut besucht, und es läuft rund“

Der 39-Jährige hat den Campingplatz Gammelmark im April für Gäste geöffnet, nach den ersten Monaten zieht er eine erste Bilanz.

„Es sieht gut aus, wir sind gut besucht, und es läuft rund“ sagt der neue Gammelmarker.

Peer Mäder an der Rezeption des Campingplatzes. Hier können Gäste Schlüssel an sich nehmen, Lebensmittel kaufen oder ihre bestellten Brötchen abholen. Und wer möchte, kann sich einen Cappuccino bestellen, ein Kajak mieten oder den nächsten Ausflug planen. Foto: Sara Eskildsen

Was war der Anlass, einen Campingplatz in Dänemark zu kaufen? „Ich war in den vergangenen Jahren als Gast hier und kannte den Platz. Mit meiner Tochter, die in Handewitt lebt, bin ich oft hierhergefahren, zuletzt mit einer Runde anderer Väter und deren Kinder. Dann saßen wir zusammen, und einer sagte: Peer, du solltest dir den Platz kaufen, und wir alle schießen was dazu“, erzählt Peer Mäder, der aus dem Hotelgewerbe kommt und dessen Familie in Rendsburg ein Hotel betreibt.

Die Idee traf auf den richtigen Zeitpunkt

Zu diesem, halb im Spaß geformten Gedanken, kam kurz darauf ein konkretes Angebot; die Idee traf auf den richtigen Zeitpunkt.

„Die damalige Besitzerin kam auf mich zu, als ich mal wieder zu Besuch hier war und fragte, ob ich den Platz kaufen will, er stehe bald zum Verkauf. Ich habe mich beworben und erhielt den Zuschlag, obwohl es noch weitaus größere Fische gab, die den Platz kaufen wollten. Ich hatte nicht vor, alles von Grund auf umzukrempeln. Der Platz hat seinen ganz eigenen Charme, es ist schön so, wie es ist. Und so habe ich ihn gekauft."

Das Sankt-Hans-Fest feierte Peer Mäder wegen des Abbrennverbotes in diesem Jahr mit digitalen Flammen. Vor einem Jahr war er zur Sonnenwende noch Gast auf dem Campingplatz, mittlerweile besitzt er den Betrieb. Foto: Privat

2,5 Millionen Euro hat die Anlage gekostet. Für das Geld erhielten Peer Mäder und zwei seiner Freunde, die an das Projekt Gammelmark glaubten, 12 Hektar Campingplatzgelände direkt am Meer. Außerdem ein Poolhaus mit Aufenthaltsraum für bis zu 30 Personen, einige Hütten und Zimmer sowie das Privileg, direkt am ehemaligen Badestrand von König Frederik dem IX. zu liegen.

„Der Monarch fuhr regelmäßig während seines Aufenthaltes auf Schloss Gravenstein hierher, um zu baden. Einige alte Fischer von hier haben ihn noch persönlich getroffen“, verrät Peer Mäder.

Mit seinen Gästen kommuniziert der Campingplatzbetreiber auf Deutsch, Englisch oder Norwegisch – Mäder ist halb Norweger, seine Familie stammt aus dem äußersten Norden des Landes. Mit den dänischen Gästen kann Peer Mäder daher problemlos in seiner Muttersprache kommunizieren.

Eine seiner ersten Investitionen in den Betrieb: sechs Kajaks, die sich Gäste ausleihen können Foto: Sara Eskildsen
Ein Platz am Meer – Peer Mäder hat ihn gefunden und gekauft. Foto: Sara Eskildsen

Die achtjährige Tochter ist nach den ersten Monaten begeistert, dass der Vater einen Campingplatz mit Badesteg und diversen Spielplätzen besitzt, sagt Peer Mäder. Als Tierfreundin freut sich Greta nicht nur über die Ziegen, die zusammen mit dem Platz den Besitzer gewechselt haben. Sie bietet Gästen an, mit den Hunden spazieren zu gehen, falls jemand einen Tagesausflug machen will und einen Hundesitter braucht.

Und auch Peer Mäder ist mit dem Leben auf dem Campingplatz zufrieden. „Das hier ist für mich auf jeden Fall etwas Langfristiges und nicht etwas für ein paar Jahre. Ich wohne oben über dem Empfang. Ich kenne das von zu Hause, dass man direkt am Arbeitsplatz lebt und wohnt. Ich mag das, und ich mag auch den Kontakt zu den Gästen“, sagt Peer.

Sechs Kajaks und ein Grill-Kiosk

In seiner ersten Saison hat er einiges am Campingplatz renoviert, Wände neu gestrichen und sechs Kajaks gekauft, mit denen Gäste aufs Wasser paddeln können. Es gibt einen Grill-Kiosk, der unter anderem von Mofa-Clubs gerne besucht wird, und in der Rezeption können Gäste ihre bestellten Brötchen abholen und Grundnahrungsmittel kaufen.

 

Peer Mäder am Strand, wo eine Badebrücke in das kristallklare Wasser hinabführt Foto: Sara Eskildsen
Der Pool wird mithilfe von Solarenergie auf 26 Grad beheizt. Foto: Sara Eskildsen

Doch mittelfristig hat Peer Mäder einiges vor. Ein Antrag läuft, um den Platz erweitern zu dürfen. Dort, wo derzeit wilde Wiesen und ein Naturspielplatz liegen, würde der Campingplatzbesitzer gerne einige gut ausgestattete Hütten errichten, um so die Saison zu verlängern.

„Es ist eine einzigartige Lage hier direkt am Meer, und man kann bis nach Düppel und Sonderburg sehen. Ich wünsche mir, dass noch mehr Gäste diese Natur erleben können“, sagt er.

Neuer Mann für die freiwillige Feuerwehr

Mit den wenigen Nachbarn versteht er sich bestens, der Kontakt zur Freiwilligen Feuerwehr Broacker zwecks Mitgliedsaufnahme ist erfolgt, und 2024 will Mäder auf jeden Fall beim Fahrradringreiten mitmachen, wenn das nächste Ringreiterfest in Broacker stattfindet.

Er ist angekommen, der neue Campingplatzbetreiber. Auf seinem Platz und in seiner neuen Aufgabe, anderen Menschen das Ankommen zum Urlaub an der Wenningbunder Bucht so schön wie möglich zu gestalten.

 

Vor dem Empfangsgebäude wird gelegentlich zu besonderen Anlässen auch die norwegische Flagge gehisst, da Peer Mäder halb Norweger ist. Foto: Gammelmark Strand Camping
Die Ziegen haben zusammen mit dem Platz den Besitzer gewechselt. Foto: Sara Eskildsen
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