Tourismus
Wildes Parken der Wohnmobile – das ist der Stand der Dinge
Wildes Parken der Wohnmobile – das ist der Stand der Dinge
Wildes Parken der Wohnmobile – das ist der Stand der Dinge
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Viele Campende nutzen den Platz vor dem Sonderburger Schloss und am Westufer der Sundgade, um kostenlos in ihren rollenden Betten zu übernachten. Ein Problem, findet Stadtratspolitikerin Kirsten Bachmann.
Der Parkplatz vor dem Sonderburger Schloss und das Areal an der Sundgade entwickeln sich mehr und mehr zum Sammelplatz für Wohnmobile. Zum großen Ärger vieler Bürgerinnen und Bürger, die sich in diversen Facebook-Gruppen darüber beschweren.
„Warum müssen die nichts bezahlen, während die Segelschiffe für einen Liegeplatz am Hafen bezahlen müssen?“, fragt ein Nutzer. Ein anderer fragt sich, warum die Wohnmobile nicht gefälligst einen Campingplatz nutzen.
Das „Ausruhen“ auf öffentlichem Boden ist erlaubt
Auch Stadtratspolitikerin Kirsten Bachmann von der Schleswigschen Partei hält die aktuelle Situation für nicht haltbar. „Die vielen Wohnmobile am Schloss sind ein Problem. Wenn es nach der Schleswigschen Partei geht, kommt ein Parkverbot mit einer entsprechenden Beschilderung.“
In Dänemark ist das „Wild-Campen“ zwar prinzipiell verboten. Es gilt aber auch: Das „Ausruhen“ auf öffentlichem Boden ist im Wohnmobil für eine Nacht (und nicht länger) überall dort gestattet, wo keine Verbotsschilder vorhanden sind.
Verbotsschilder müssten erst beschlossen werden
Diese „Fahrtunterbrechung“ darf aber offiziell nur der Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit dienen. Darüber hinaus ist hierbei kein „Camping-Verhalten“ erlaubt, wie Knud Reinholdt, Leiter der Verkehrsabteilung bei der Polizei für Südjütland und Nordschleswig, berichtet.
Also könnten nur Verbotsschilder das kostenlose Übernachten entlang des Alsensund stoppen. Die Sache ist aber, dass die Kommune diese nicht einfach so aufstellen darf.
„Der Parkplatz vor dem Schloss gehört zum Schloss und ist somit Angelegenheit der dänischen Schlossbehörde. Wir müssen also gemeinsam mit der Behörde herausfinden, wie wir eine Beschilderung in die Wege leiten“, sagt Bachmann, die Vorsitzende im kommunalpolitischen Ausschuss für Technik, Stadt und Wohnen ist.
„Unser Wunsch ist ganz klar, dass es im Laufe des Jahres ein Verbot für dieses Parken gibt. Denn die Wohnmobile dürfen vor Ort 24 Stunden stehen, und sie nehmen somit den Besucherinnen und Besuchern, die mit dem Auto in die Stadt und zum Schloss kommen, den Platz weg.“
Eine entsprechende Beschilderung muss zunächst kommunalpolitisch beschlossen werden, erst dann könnte die Verwaltung eingreifen und Schilder verordnen. „Das benötigt Zeit, und es erfordert Arbeitsstunden vonseiten der Verwaltung, die aktuell wegen der Sparmaßnahmen ohnehin am Limit arbeitet. Da müssen wir ganz nüchtern abwägen, ob das Parkverbot für Wohnmobile am Schloss und an anderen öffentlichen Plätzen derzeit das allerwichtigste ist.“
Bachmann will das Thema im Zuge der generellen Parkplatzpolitik aufgreifen, die in Kürze behandelt wird. „Ich hoffe und gehe davon aus, dass wir das noch vor den Sommerferien politisch behandeln und entscheiden können.“
Hoffen auf Schilder im Laufe des Jahres
Die Kommune will das Angebot für Wohnmobilurlaub prinzipiell ausweiten. „Wir arbeiten daran, am Parkplatz von Verdens Ende, an der Jugendherberge und am Sonderburger Yachthafen weitere Plätze einzurichten. Am Seglerhafen ist das gegen Bezahlung bereits möglich“, erläutert die Stadtratspolitikerin.
Wann können die Bürgerinnen und Bürger mit Verbotsschildern rechnen? „Es wird eine ganze Zeit dauern, bis die Schilder stehen könnten. Ich hoffe, dass es noch im Laufe des Jahres möglich ist“, so die Einschätzung von Kirsten Bachmann.