Oeversee Marsch

Schüler gedenken des deutsch-dänischen Krieges

Schüler gedenken des deutsch-dänischen Krieges

Schüler gedenken des deutsch-dänischen Krieges

Bernd Philipsen, shz.de
Oeversee
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Die Schülerbotschafter Mats Rosenbaum und Johanne Olsen aus Flensburg sowie Anna Lisa Paysen und Liv Schröder aus Apenrade (von links) sprachen mahnende Worte. Foto: MIchael Staudt

Schüler aus Flensburg und Apenrade waren die Hauptakteure beim 156. Oeversee-Gedenken.

Die Soldatengräber von 1864 und die Denkmäler für die verlustreiche Schlacht erinnern die heutige Generation daran, dass Frieden unter den Völkern keine Selbstverständlichkeit ist. Sogenannte Schülerbotschafter sprachen anlässlich des 156. Oeversee-Gedenkens, zu dem am Donnerstag etwa 450 Menschen von Flensburg nach Sankelmark marschiert waren, mahnende Worte.

50 Schüler aus Apenrade und Flensburg

Auf Anregung des deutschen Stammkomitees von 1864, das seit 2004 gemeinsam mit dem Sydslesvigsk Forening, der dänischen Kulturorganisation im Landesteil Schleswig, zum traditionellen Marsch nach Oeversee aufruft, hatten sich insgesamt 50 Schüler der Duborg-Skolen in Flensburg und des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig in Apenrade außerhalb des üblichen Geschichtsunterrichts mit den Folgen des deutsch-dänischen Krieges von 1864 auseinandergesetzt und ihre Reflektionen darüber zu Papier gebracht, um sie am dänischen Denkmal am Sankelmarker See vorzutragen. Diese Rolle übernahmen Liv Schröder und Anna Lisa Paysen vom Gymnasium in Apenrade sowie Mats Rosenbaum und Johanne Olsen vom dänischen Gymnasium in Flensburg.

Freundschaften sind entstanden

Ausdrücklich gewürdigt wurde, dass aus einstigen Feindschaften zwischen Dänen und Deutschen inzwischen gute Nachbarschaften, vielfach auch Freundschaften entstanden seien. Die durch die Grenzziehung von 1920 entstandenen Minderheiten beiderseits der Grenze müssten, so wurde bedauert, oft noch um eine angemessene Anerkennung kämpfen. „Wir fühlen uns nicht immer voll akzeptiert.“ In weiten Teilen der Bevölkerung herrsche auch heute noch viel Unwissen über das jeweilige Nachbarland und die dort lebenden Minderheiten.

Auffallend viele junge Leute waren dabei

Beeindruckt zeigte sich Johannes Petersen, der Vorsitzende des Stammkomitees, von den „bemerkenswerten Redebeiträgen“ und sagte: „Wer meint, junge Leute interessierten sich nicht für Geschichte, der ist heute eines Besseren belehrt worden.“

Auch Mitglieder eines dänischen Traditionsverbandes waren nach Sankelmark marschiert. Foto: MIchael Staudt

Die Teilnehmer des Oeversee-Marsches – darunter auch Prominenz wie Landtagspräsident Klaus Schlie, aber diesmal auffallend viele junge Leute – hatten sich am Donnerstagvormittag in Flensburg versammelt. Sie marschierten bei relativ milden Temperaturen und begleitet von einem dänischen Traditionsverband die etwa acht Kilometer lange Strecke entlang der Europastraße zu den Gedenkstätten in Sankelmark, um an ein historisches Ereignis zu erinnern, das bei klirrender Kälte und heftigem Schneesturm stattfand: die blutige Schlacht zwischen mit Preußen verbündeten Österreichern und dänischen Einheiten während des deutsch-dänischen Krieges von 1864.

Rast im Bilschaukrug

Auf dem Weg zu den Gedenkstätten wurde nach alter Tradition im Bilschaukrug eine Rast eingelegt, um sich mit klarer Brühe zu stärken. Ein weiterer Stopp galt dem „Denkmal am Walde“. Dort wurden in einem gemeinsamen Massengrab 43 Österreicher und 14 Dänen bestattet.

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