Wandern
Ein bisschen trockenen Fußes durchs Moor
Ein bisschen trockenen Fußes durchs Moor
Ein bisschen trockenen Fußes durchs Moor
Am Almstruper Kanal hat die Naturbehörde eine neue Brücke gebaut und einen Pfad errichtet. Die Tingleffer Pfadgruppe vermisst aber etwas.
Das waren noch Zeiten, als man auf einem Stegsystem mit kräftigen Planken das Tingleffer Moor erkunden konnte, ohne nasse Füße zu bekommen und ohne Gefahr zu laufen, einzusacken. Der Zahn der Zeit und die feuchte Witterung nagten an dem hölzernen Weg und machte die Passage unmöglich. Die Naturbehörde, die das Gebiet vor einigen Jahren in ihre Zuständigkeit bekam, ließ die morsche Anlage vor sich hin siechen und zum Teil beseitigen. Naturinteressierte Spaziergänger ist es nicht mehr möglich, in sumpfigen Abschnitten des renaturierten Moores Flora und Fauna zu bestaunen.
Zumindest ein kleiner Bereich ist nun aber gut zugänglich. Die Naturbehörde hat eine neue hölzerne Brücke über den Almstruper Kanal errichtet mit anschließendem Steg von etwa 100 Metern Länge.
So viel wie früher ist das Moor damit nicht auf Brettern begehbar. Ein umfangreicheres neues Pfadsystem wäre eine komplizierte und vor allem teure Angelegenheit. Die Naturbehörde teilt mit, dass man das alte System nicht wieder aufgebaut hat, um der Natur und vor allem den Vögeln im Moor mehr Ruhe zu gönnen. Besucher sind aber immer noch im Moor willkommen und können Vögel nach wie vor auch vom Aussichtsturm beobachten, der ebenfalls saniert worden ist, so die Behörde.
Keine großen Jubelstürme
Die neue Brücke und der kleinebretterne Abschnitt ruft bei der Tingleffer Pfadgruppe („stigruppe“), die sich ehrenamtlich um ein Wanderwege-Netz in und um Tingleff kümmert, nicht die ganz großen Jubelstürme hervor.
Man hatte gehofft, dass wieder Plankenstege errichtet werden. „Der Ausflug zum Moor wird dadurch noch viel attraktiver“, so Poul Alexandersen, eine der treibenden Kräfte der Wanderweggruppe. Er hätte gerne die Überlegungen in die Tat umgesetzt gesehen, die in Gesprächen mit der Kommune mal in den Raum geworfen wurden. „Da war von einem neuen Stegsystem die Rede und sogar davon, dass man beim Bau wegen des unwegsamen Geländes Hubschrauber einsetzen könnte. Die Ausgangslage hat sich leider geändert“, so Alexandersen, der sich kaum Hoffnung auf neue Holzstege macht.
Positiv sei nichtsdestotrotz, dass eine neue Brücke mit rund 100 Meter Steg geschaffen wurde, „und dass der Weg am Seehaus zudem neu befestigt wurde“, sagt Poul Alexandersen.
Hindernis hohe Ausgaben
Er sieht hohe Ausgaben als Hindernis für einen Wandersteg-Neubau. Der Natur und den Tieren Ruhe zu gönnen, ist für ihn kein stichhaltiges Argument. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein überschaubares Stegnetz störend auswirken wird. Die Leute, die hier entlang spazieren, sind Natur- und Vogelfreunde“, so Alexandersen.
Mit der Hege und Pflege anderer Wanderrouten haben er und ehrenamtliche Kollegen genug zu tun. Ein Spazier- und Besichtungssteg im Moor wäre dennoch eine tolle Ergänzung „und eine Attraktion nicht nur für Einheimische“.