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Energiesparen auf die Spitze getrieben

Energiesparen auf die Spitze getrieben

Energiesparen auf die Spitze getrieben

Tingleff/Tinglev
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Finn Hansen Falk (l.) schob mit Hilfe von Dan, einem Sohn von Bekannten den Kabinenroller von Uk nach Tingleff. Foto: Friedrich Hartung

Sind die Batterien leer – müssen andere Energien her: Auf der Fahrt nach Apenrade blieb der Tingleffer Finn Hansen Falk bei Uk mit seinem Kabinenroller liegen und schob das Fahrzeug nach Hause.

„Ich wusste, dass wir mit unserer Aktion einen kleinen Stau provoziert haben, aber dass es so eine lange Schlange war, habe ich so gar nicht mitbekommen“, staunt Finn Hansen Falk, als er am Donnerstag in der Lokalredaktion des „Nordschleswigers“ in Tingleff einen Schnappschuss von Friedrich Hartung sieht.

Am Mittwoch wollte er seinen gerade erst gebraucht gekauften Kabinenroller testen. Eine Fahrt zu einem Fastfoodtempel in Apenrade/Aabenraa und zu einem Autoteileladen standen auf seiner To-do-Liste.

Batterie war voll

„Ein Kumpel, der exakt das gleiche E-Roller-Modell fährt, kann auf einer Batterieladung die Strecke Tingleff-Apenrade sogar zweimal zurücklegen, weshalb ich überhaupt keine Bedenken hatte, mich auf die Tour zu begeben, zumal die Batterieanzeige auf ,voll geladen‘ stand“, sagt Finn Hansen Falk.

Als er durch Uk/Uge kam, fing sein Kabinenroller jedoch zu stottern an. Und wenig später gab das Elektrofahrzeug sogar ganz den Geist auf. Die Batterie war leer. – Guter Rat war teuer. Wie sollte er das Teil nach Hause bekommen?

Vom Viadukt hinunter konnten Finn Hansen Falk und sein Helfer Dan dann eine kurze Strecke in den Ort rollen. Foto: Friedrich Hartung

Freundliche Passanten

Passanten boten an, den Roller auf ihren großen Trailer zu nehmen. „Wir hatten ihn eigentlich auch schon drauf, mussten dann aber feststellen, dass der Trailer doch ein paar Zentimeter zu kurz war“, ärgert sich der Tingleffer, zumal das knallrote Fahrzeug dabei einen heftigen Lackkratzer abbekommen hatte.

Finn Hansen Falk alarmierte Freunde und Familie. Gemeinsam nahmen sie dann ein kräftezehrendes Projekt in Angriff: Sie schoben den Elektro-Roller von Uk nach Tingleff und erklommen auf dem Weg in das andere Ende des Ortes sogar den recht steilen Viadukt über die Bahnlinien.

„Wir haben uns da ein wenig abgewechselt. Ich muss in diesem Zusammenhang den Sohn von Freunden loben. Dan hat sich mächtig ins Zeug gelegt“, betont Finn Hansen Falk.

Er nimmt's mit Humor

Die ganze Aktion blieb natürlich nicht unbeobachtet. Der Scooterfahrer selbst hat sich auch schon ein paar spöttische Bemerkungen anhören müssen, schließlich ist er kein Neuling in Sachen Kabinenroller. „Ich hatte vorher schon einen, der aber nur 28 Sachen fahren konnte. Dieser kann Tempo 45 fahren. Das vergrößert meinen Bewegungsradius doch beträchtlich“, sagt Finn Hansen Falk mit dem augenzwinkernden Zusatz: „Wenn die Batterie voll geladen ist.“

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