Aufführung in der Schule

Gefährliches Theater in Pattburg

Gefährliches Theater in Pattburg

Gefährliches Theater in Pattburg

Pattburg/Padborg
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Auch das sorgte für Spannung: etwas aufblasen, bis es platzt. Foto: Karin Riggelsen

Schüler der deutschen Schule erlebten mit Performancekünstlern auf mitunter spektakuläre Weise, was im Alltag so alles gefährlich sein kann. Die Schüler durften es auch ausprobieren.

Sie werden es doch wohl nicht wirklich tun? Doch, sie taten es! In einem heißen Kochtopf auf einer mobilen Herdplatte, die auf einem Bauarbeiterhelm (!) befestigt war, wurde am Donnerstag in der Turnhalle der Deutschen Schule Pattburg auf skurrile Weise Popcorn gemacht. 

Die weißen Kügelchen flogen im hohen Bogen aus dem Topf heraus, während Helm-Herd-Träger Daniel Norback ganz ruhig kauerte, um nichts zu verschütten und um ja nicht mit dem heißen Fett in Berührung zu kommen. 

Zum Nachahmen ist das nicht zu empfehlen. Andere gefährliche Dinge aber schon!

Die kuriose Popcorn-Produktion war Teil des Theaterstücks „50 gefährliche Dinge (die Kinder ausprobieren sollten)“ – „50 farlige ting (alle børn bør prøve)“.

Zuschuss der Kommune

Die Aufführung der Theater- und Performancegruppe „Live Art Danmark“ konnte den Pattburger Schülern dank Mitteln aus dem Kulturtopf „Børneteaterpulje“ der Kommune Apenrade geboten werden, die der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) mit Kulturkonsulent Uffe Iwersen bentragt hatte.

Das Stück wird am 3. Dezember ein weiteres Mal in der Deutschen Schule Rothenkrug dargeboten.

Im roten Blaumann präsentierten die beiden Darsteller Daniel Norback und Henrik Vestergaard gefährliche Momente im Alltag. Es wurde auch ein Feuerwehranzug angezogen, denn Feuer und der Einsatz von Feuerlöschern durften bei der Vorführung natürlich nicht fehlen. Das Löschen von zwei großen Fackeln übernahmen Schüler.

Die Schüler warteten auf einen lauten Knall. Da traf es sich gut, dass die Performancekünstler Ohrenschützer mitgebracht hatten. Foto: Karin Riggelsen

Die beiden Performancekünstler bezogen das junge Publikum stets mit ein. Feuerlöscher ausprobieren, an einer 9-Volt-Batterie lecken, aufblasbare Tiere zum Platzen bringen, die Finger mit Superkleber zusammenkleben oder einen Knallkörper aus Essig und Backpulver herstellen. Alles, was normalerweise von der Erwachsenen verboten wird, konnten die Pattburger Schüler unter Anleitung der beiden Darsteller ausprobieren.

Besondere Theatererfahrung

Die Mischung aus naturwissenschaftlichem Experimentieren und Theaterspiel war eine besondere Erfahrung. Die Schüler waren zunächst noch etwas zurückhaltend, konnten sie es doch nicht richtig fassen, dass sie Dinge tun durften, die normalerweise ganz schön viel Ärger bedeuten.

Das Stück geht auf das Buch „50 dangerous things (you should let your children do)“ von Julie Spiegel und Greve Tulley zurück. Der Inhalt und die Botschaft des Buches – Gefahren erforschen lassen, um zu lernen, um mit Ängsten umzugehen und um Risiken einzuschätzen – inspirierte das „Fundustheater“ Hamburg dazu, das Experimentier-Theaterstück zu kreieren. „Live Art Danmark“ hat dafür die dänischen Rechte erworben.

Die mitunter dramatischen Momente in der Pattburger Schule blieben ohne Folgen. Die Schüler überstanden alles unbeschadet, wohl wissend, dass man bei aller Experimentierfreude Vorsicht walten lassen sollte.

Da die aufblasbare Banane dem Kompressor stand hielt und nicht platzte, wurde sie zur Freude der Schüler kurzerhand in die Menge geworfen. Foto: Karin Riggelsen
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