Denkmalschutz

Gnadenfrist für altes Haus in Süderhaff

Gnadenfrist für altes Haus in Süderhaff

Gnadenfrist für altes Haus in Süderhaff

Süderhaff/Sønderhav
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Das Haus im Fjordvejen genau so lassen oder genau so neu bauen? Mit dieser Frage beschäftigt sich nach wie vor der Wachstumsausschuss. Foto: kjt

Die Eigentümerin des Strohdachgebäudes Fjordvejen 49A würde gern einen originalgetreuen Neubau errichten lassen und hat den Abriss beantragt. Der Wachstumsausschuss hat sich erneut nicht zu einer Entscheidung durchringen können, ob das 1727 gebaute Haus entfernt werden darf oder nicht.

Ganz schlechte Energiewerte, großer Sanierungsstau, hohe Radon-Werte, Feuchtigkeitsschäden und eine Deckenhöhe teilweise unter 1,85 Meter.

Für den Antrag auf Abriss des alten Strohdachhauses im Fjordvejen in Süderhaff sind so manche Argumente aufgeführt worden.

Ob die Argumente ausreichen, um das 1727 gebaute Strohdachhaus mit dem dritthöchsten Erhaltungswert 3 ( auf einer Skala von eins bis neun) abzureißen und durch einen optisch identischen Neubau zu ersetzen, ist nach wie vor offen.

Der Wachstumsausschuss der Kommune („Vækstudvalget for Land og By”) befasste sich auf seiner jüngsten Sitzung wieder damit, legte sich aber erneut nicht fest.

Dialog mit den Eigentümern

Man wolle sich die Sachlage noch einmal genauer anschauen und das Gespräch mit den Bauherren suchen, so Ausschussvorsitzender Philip Tietje (V) zum „Nordschleswiger“.  

Man brauche Klarheit, ob das alte Gebäude mit zumutbarem Aufwand einen zeitgemäßen Wohnstandard bekommen kann. In der kommenden Woche habe er mit den Besitzern ein Gespräch vereinbart, und er wolle sich auch selbst ein Bild von dem Haus machen, so Tietje.

Ein Mitglied der Unternehmerfamilie Fleggaard hatte das Anwesen 2019 für 3,1 Millionen Kronen gekauft.

Die Verwaltung tendierte zu einer Ablehnung des Antrages, was die Ausarbeitung eines Flächennutzungsplans für das Gebiet nach sich ziehen würde. Darin würde ein Verbot für den Abriss erhaltenswerter Gebäude explizit verankert.

Architektenskizze vom Neubau Foto: Aabenraa Kommune/Jka arkitekter ApS

In der Anhörungsphase hatten sich drei Parteien gegen einen Abriss ausgesprochen.

Der stadthistorische Verein Apenrade („Aabenraa Byhistoriske Forening“), das Gremium „Kulturmiljørådet for Sønderjylland” und der Landesverband für Gebäude- und Landschaftskultur („Landsforeningen for bygnings- og landskabskultur“) sind aus kulturhistorischer Sicht gegen einen Abriss.

Abriss nicht vertretbar

Nach wie vor Gegner des Abrisses ist auch Ausschussmitglied Erik Uldall Hansen (Soz.). „Ein Gebäude mit diesem Standard und diesem Erhaltungswert abzureißen, können wir mit unserem Gewissen nicht vereinbaren. Es verpflichtet, solch ein Gebäude zu besitzen, und man sollte alles dafür tun, das Ursprüngliche daran zu erhalten“, so Hansen bei „JydskeVestkysten“.

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