In Tingleff, in jenem Ort, in dem die Spaltung in Deutsch und Dänisch nach der Wiederangliederung Nordschleswigs vor 100 Jahren („Genforening“) besonders ausgeprägt war, hatte „Tinglev Forum“, die Dachorganisation örtlicher Vereine und Institutionen, zu einer Abstimmungsfeier eingeladen. Rund 400 Bürger nahmen am Sonntagnachmittag daran teil.

Man erinnerte im örtlichen Freizeit- und Sportcenter an die historischen Hintergründe der damaligen Grenzziehung, die die Geburtsstunde der deutschen Minderheit war.

Nicht nur Schattenseiten

Ein roter Faden bildete das Verhältnis zwischen Mehr- und Minderheit der vergangenen 100 Jahre. Es wurden dabei nicht nur die Schattenseiten aufgegriffen. Es ging auch um Akzeptanz und Versöhnung in Tingleff, verdeutlicht durch das freundschaftliche Verhältnis der deutschen Schlachterfamilie Jespersen und der dänischen Bäckerfamilie Møller.

Ein Verhältnis, das Forum-Vorsitzender und Journalist Poul-Erik Thomsen nicht nur in seinem Buch zur „Genforening“ mit dem Titel „Den delte by“ (Der geteilte Ort) beschreibt. Die Freundschaft war auch amüsanter Teil des Abstimmungsfests.

Die Satiriker Alex Bødiker und Leif Maibom schlüpften in die Rolle der einstigen Kumpels unterschiedlicher Gesinnung. Sie konnten sich Inspirationen von einem Radiointerview mit Schlachtermeister Alfred und Bäckermeister Rasmus aus dem Jahr 1981 holen.

Der lustige Auftritt von Bødiker und Maibom kam an, und die Zuschauer konnten sich über eine Zugabe freuen. Die beiden Satiriker rundeten das Abstimmungsfest mit alten Sketchen dänischer Komiker ab.