Harley-Treffen
Heidi musste draußen warten
Heidi musste draußen warten
Heidi musste draußen warten
Große Teile des Tingleffer Centerplatzes waren am Sonnabend Harley-Davidson-Motorrädern vorbehalten.
Heidi Hansen aus Lendemark hat es nicht leicht. Sie ist die einzige in ihrer motorradbegeisterten Familie, die eine Suzuki fährt. Ihre Geschwister schwören auf Harley Davidson. Das Leben der 40-Jährigen ist seit Freitag noch ein wenig schwieriger geworden, nachdem ihr Mann sich auch eine Harley gekauft hat. Mit der amerikanischen Kultmaschine unter dem Hintern konnte er am Sonnabend erstmals an einer Veranstaltung des Harley-Klubs von Süddänemark teilnehmen, der zur Sternfahrt nach Tingleff aufgefordert hatte, wo sich auch das Klubhaus befindet. Bei bestem Bikerwetter zog die Veranstaltung auf dem Centerplatz viele Neugierige an.
„Wir erfuhren eigentlich vom Harley-Treffen erst bei einem Tag der offenen Tür bei unserem Motorradhändler“, erzählt Heidi Hansen. Sie hat übrigens vorläufig nicht vor, ihre Suzuki mit einer Harley auszutauschen. „Als öffentlich Angestellte kann ich mir das einfach nicht erlauben“, sagt sie. „Außerdem“, fügt sie hinzu, „habe ich keine Lust, dauernd mit einer Werkzeugkiste durch die Gegend zu fahren. Es gibt an den Maschinen immer etwas zu schrauben. Außerdem bin ich ja noch so fit, dass ich mit einer schnellen Suzuki zurecht kommen kann. Ups, das hätte ich wohl nicht sagen sollen. Jetzt verscherze ich es mir nicht nur mit der eigenen Familie, sondern bringe sämtliche Harley-Fans gegen mich auf“, stellt die 40-Jährige mit gespielter Angst fest.
Tatsächlich hat sich ihr Mann nicht zuletzt wegen Knie-Problemen für eine wesentlich bequemere Harley entschieden.
„Harley-Fahrer sind eine Spezies für sich“, stellt Heidi Hansen mit ganz viel Liebe in der Stimme fest. Sie hat deshalb auch keine Probleme damit, dass ihr als Suzuki-Fahrerin die Zufahrt auf den abgesperrten Teil des Centerplatzes verwehrt wurde. „Bei Harley-Treffen müssen die Fahrer anderer Maschinen, ihre Zweiräder immer auf einem Parkplatz bei den Autos hinstellen. So ist das eben“, sagt sie. Sich als Sozius auf die Maschine hinter ihrem Mann zu setzen, bloß um dabei sein zu können, ist für die 40-Jährige keine Option. „Ich fahre dafür viel zu gerne selber.
Außerdem wird auf dem Sozius meines Mannes unser neunjähriger Sohn sitzen. Er teilt unsere Leidenschaft für Motorräder. Ich freue mich schon auf die Ausfahrten mit der ganzen Familie in den kommenden Monaten – zum Eis essen und ähnliches“, sagt sie.Anke Haagensen