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Kranich, Storch und Co können sich auf mehr Natur bei Gaardeby freuen

Kranich, Storch und Co können sich auf mehr Natur freuen

Kranich, Storch und Co können sich auf mehr Natur freuen

Gårdeby/Gaardeby
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Hinrich Jürgensen vor einem seiner angelegten Tümpel. Foto: Karin Riggelsen

Hinrich Jürgensen lässt mit Unterstützung des Markus Jebsen Naturfonds Biotope auf seinen Ländereien entstehen. Etwas Agrarzuschuss fällt dabei weg, bezahlt macht es sich aber dennoch, meint der Landwirt und Naturfreund.

„Ich bin ein Naturmensch“, bringt Hinrich Jürgensen aus Gaardeby den Beweggrund auf den Punkt, auf seinen Ländereien mit Tümpeln und Baumpflanzungen für mehr Biodiversität zu sorgen.

Grünes Licht für mehr Natur

Er wusste vom Naturfond, den Markus Jebsen von der Reeder-Familie Jebsen aus Apenrade gegründet hat, und der naturfördernde Projekte unterstützt. Jürgensen wandte sich mit einem Antrag an die Stiftung und bekam für mehr Natur vor seiner Haustür grünes Licht.

Am Ende des beschaulichen Gårdebymarkvej kurz hinter den Bahnschienen entstehen nun kleine Biotope.

Drei Tümpel hat Landwirt Hinrich Jürgensen, seines Zeichens Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), auf seinem Land ausbuddeln lassen. Angrenzend entsteht zudem Mischwald.

Hinrich Jürgensen mit Blick auf die Natur Foto: Karin Riggelsen

„Ich hätte gern noch mehr gemacht, doch es ließ sich nicht machen. Aus Naturschutzgründen“, so der Gaardebyer mit Schmunzeln und Kopfschütteln zugleich.

Das angrenzende Gebiet ist im Naturschutzgesetz als sogenanntes Paragraph-3-Areal eingestuft, das ursprünglich bleiben muss. Noch mehr Tümpel und mehr Wald zum Wohle von Flora und Fauna dürfen dort nicht hinzugefügt werden.

Das klinge etwas paradox, er habe sich damit aber abgefunden, so Jürgensen.

Sein Projekt wird von der Beraterfirma „Ravnhøj Consult“ um Naturexperte Jesper Tofft begleitet. Tofft hat für die Stiftung von Markus Jebsen bereits unzählige Naturprojekte koordiniert, darunter die Storchtümpel in und um Schmedagger.

Tümpeleindrücke aus der Luft. Foto: Privat

Die „Wasserlöcher“ von Hinrich Jürgensen haben eine Fläche von 400, 800 und 2.200 Quadratmeter. Angrenzend werden Baumreihen gepflanzt. Etwa 4.500 Jungbäume kommen in die Erde.  „Es sind zwölf Sorten. Es entsteht ein Mischwald“, so Jürgensen.

Zwei Hektar weniger Agrarfläche

Insgesamt zwei Hektar Fläche stellt er für die Naturmaßnahmen zur Verfügung. Für dieses Areal fällt der Agrarzuschuss weg. Laut Jürgensen sind das im Jahr rund 6.000 Kronen, doch das sei es ihm wert.

Da das Feld, auf dem zwei Tümpel entstanden sind, für den Getreideanbau etwas kompliziert ist, bot sich ein neuer Verwendungszweck ohnehin an.

Die gesamten Kosten für die Projekte belaufen sich auf über 100.000 Kronen. „Der Naturfond übernimmt zwei Drittel, ich ein Drittel“, so Jürgensen.

Noch sieht es etwas nackt aus an den Mini-Seen. In absehbarer Zeit soll es dort aber ein Eldorado für große und kleine Lebewesen sowie für Pflanzen geben.

Als Teil des Naturprojekts bei Gaardeby werden auch Bäume gepflanzt. Foto: Karin Riggelsen

Unerwünschter erster Besuch

Besonders große Tiere haben die neu angelegten Tümpel bereits angelockt. „Es ist schon Rotwild dagewesen. Hier kann man die Spuren noch gut erkennen“, so Hinrich Jürgensen und zeigt mit dem Finger auf die Abdrücke im noch kargen Uferbereich.

Damm- und Rotwild sollten am liebsten noch nicht so zahlreich auftauchen, denn sie könnten die neu gepflanzten Jungbäume und Sträucher anfressen und zerstören. „Es wird daher noch ein Schutzzaun um die Baumreihen gezogen“, erwähnt Hinrich Jürgensen.

Ich hätte gern noch mehr gemacht, doch es ließ sich nicht machen. Aus Naturschutzgründen.

Hinrich Jürgensen

Der 60-Jährige freut sich jetzt schon darauf, was sich in Zukunft so alles an und in den Tümpeln tummeln wird. Störche und Wasservögel könnten die kleinen Seen als Nahrungsquelle und Aufenthaltsort für sich entdecken.

„Wir haben hier auch viele Kraniche, die von den Tümpeln profitieren können. Und Schwäne“, so Naturliebhaber Jürgensen.

Kraniche brüten besonders gern auf Inseln in kleinen Seen und Tümpeln. Solche Inseln  darf Jürgensen allerdings nicht künstlich anlegen. Aus Naturschutzgründen! Aber Schwamm drüber.

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