Immobilienmarkt

Makler in Pattburg setzt auf 3D

Makler in Pattburg setzt auf 3D

Makler in Pattburg setzt auf 3D

Pattburg/Padborg
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Fotoausschnitt vom 3D-Rundgang in einer Immobilie im Kurparken in Kollund Foto: Nybolig Padborg

Trotz oder wegen der Corona-Krise kann sich der Immobilienanbieter Nybolig in Pattburg über Kaufinteresse nicht beklagen. Eine 3D-Präsentation der Objekte soll den Handel optimieren.

„Matterport“ ist die Bezeichnung eines 3D-Präsentationsprogramms, das das Pattburger Maklerbüro Nybolig eingeführt hat, um Objekte noch einfacher, besser und aufschlussreicher im Internet vorstellen zu können.

„Es ist kein Video. Haus und Grundstück werden fotografisch gescannt. Es funktioniert wie Google-Streetview. Der Nutzer kann sich mit der Maus überall herumbewegen und selbst bestimmen, was er sich genauer anschauen möchte. Eine Firma erstellt das Material für uns“, erzählt Ole Jepsen, der das Maklerbüro zusammen mit Lena Dahlgaard betreibt. Man verspreche sich von der 3D-Präsentation viel, „denn es vermittelt einen viel genaueren Eindruck als herkömmliche Fotos und Videos“, so Jepsen.

Auch nach draußen auf die Terrasse kann man sich beim virtuellen Rundgang begeben. Foto: Nybolig Padborg

 

Mit dem Programm werden Kaufinteressenten effektiver auswählen bzw. entscheiden können, welche Objekte nicht infrage kommen. 

„Wir erleben ja oft, dass Interessenten bei einem Ortstermin sagen, dass sie sich die Immobilie anhand der Fotos ganz anders vorgestellt haben, und es doch nichts für sie ist. Mit dem 3D-Programm wird das sicherlich anders sein“, so der Makler.

„Vergebliche“ Besichtigungen könnten weniger werden, so die Hoffnung im Pattburger Maklerbüro.

Aktuell große Nachfrage

Effektive Methoden für den Handel sind dort gefragt, denn laut Ole Jepsen gibt es momentan viel zu tun.

„Wir sind überrascht, wie groß das Interesse an Immobilien in der Corona-Krise ist. Es sind keine Kunden auf der Suche nach einem Haus abgesprungen, wie wir es zur Finanzkrise erlebt haben, und es kommen viele neue Anfragen“, berichtet der Makler.

Er hat so seine Vermutung, warum sich die Corona-Krise nicht negativ auf den Immobilienmarkt auszuwirken scheint.

„Die Leute haben Zeit zum Suchen und sich den Kauf eines Hauses zu überlegen. Die Krise hat womöglich auch andere Prioritäten setzen lassen“, so Ole Jepsen, der auch in der Zinsentwicklung einen Beweggrund dafür sieht, dass Leute sich mit einem Umzug und einem Immobilienkauf befassen.

Deutsche Kunden melden sich wieder

Zu Beginn der Corona-Krise sah es mit deutschen Kunden allerdings düster aus. „Rund 45 Prozent unserer Objekte verkaufen wir an deutsche Kunden. In der ersten Woche der Corona-Krise gab es aber nicht eine einzige Anfrage. Zum Glück hat sich das geändert. Mittlerweile gibt es auch von deutschen Kunden wieder reges Interesse“, zeigt sich Jepsen erleichtert.

Der Verkauf an deutsche Kunden hatte sich zuletzt schwierig erwiesen und landesweit für Schlagzeilen gesorgt.

Knackpunkt war eine EU-Aufenthaltsgenehmigung mit Zuteilung einer dänischen Identifikationsnummer, die Voraussetzung für einen Hauskauf ist.  

Als der Sachbereich noch in der Zuständigkeit des Staatsamtes mit Niederlassung in Apenrade/Aabenraa lag, gab es bei der Beantragung keine Probleme. Der Häuserverkauf an Deutsche konnte rasch über die Bühne gehen. 

Bürokratische Hürden

Mit der Übernahme des Sachbereiches durch die Behörde SIRI („Styrelsen for International Rekruttering og Integration“) wurde es komplizierter. Die Voraussetzungen für eine für den Hauskauf erforderliche EU-Aufenthaltsgenehmigung wurden anders ausgelegt. 

Makler Ole Jepsen (r.) mit Familie Sell aus Harrislee, die beim Kauf eines Hauses in Hønsnap zwischen Apenrade und Krusau in die bürokratischen Mühlen geraten ist Foto: Timo Battefeld/JydskeVestkysten

 

Es folgten Krisengespräche zwischen Immobilienverband, Behörde und Politik, um Klarheit zu schaffen.

Das habe nach seiner Einschätzung etwas gebracht, und er blicke den Geschäften mit deutschen Kunden optimistisch entgegen.

„SIRI hat wegen der Corona-Krise momentan noch geschlossen. Als ich zuletzt aber einen Hauskauf mit Kunden aus Deutschland abwickelte, gab es keinerlei Probleme. Die Genehmigungen wurden von SIRI umgehend erteilt. Ich hoffe und gehe davon aus, dass es unkompliziert bleibt“, so Jepsen.

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