Geschichte und Tourismus

„Olgerdiget“-Nachbau noch in der Warteschleife

Olgerdiget-Nachbau noch in der Warteschleife

Olgerdiget-Nachbau noch in der Warteschleife

Tingleff/Tinglev
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Der Nachbau eines „Olgerdiget"-Modells lässt auch wegen des schlechten Wetters auf sich warten. Foto: kjt

Das Gemeinschaftsprojekt der Pfadgruppe von „Tinglev Forum“ und des Museums Sønderjylland hat sich nicht nur wegen des Wetters verzögert. Auch die Entdeckungen bei Ausgrabungen am Originalschauplatz bei Tingleff haben den Nachbau eines Abschnittes des einstigen Grenzwalls „Olgerdiget“ verschoben. Letztendlich kein Problem, sagt der Ideengeber.

Die Einweihung hätte coronabedingt ohnehin erst in diesem Jahr gefeiert werden sollen.

Die Mitglieder der Pfadgruppe der Dachorganisation „Tinglev Forum“ nehmen es daher relativ gelassen, dass sich der Nachbau der einstigen Verteidigungs- und Grenzanlage „Olgerdiget“ am Olmersvej vor den Toren Tingleffs hinauszögert.

„Das Wetter ist zum einen ja nicht gerade geeignet für die Arbeiten. Zum anderen müssen noch Details mit dem Museum besprochen werden. Die Ausgrabung brachte ja neue Erkenntnisse, die für den Nachbau relevant sind“, sagt Niels Daubjerg.

Treffen mit der Kommune

In Kürze werde auch noch eine Lagebesprechung mit der Kommune Apenrade (Aabenraa) stattfinden, um die letzten Dinge für den Bau zu klären, ergänzt der Tingleffer.

Ihm war es als treibende Kraft im Namen von „Tinglev Forum“ gelungen, Stiftungs- und Landdistriktgelder in Höhe von 700.000 Kronen zusammenzubekommen, um ein für Einheimische und Touristen sichtbares Beispiel des Verteidigungs- und Grenzwalls aus der Eisenzeit vor knapp 2.000 Jahren zu erschaffen.

Für einen Info-Unterstand hat die Pfadgruppe bereits gesorgt.

Für einen Infostand am Olmersvej hat die Pfadgruppe aus Tingleff bereits gesorgt. Eine Nachbildung des Olgerdiget soll die Geschichtsvermittlung komplettieren. Foto: kjt

Als Sparringspartner und Berater haben Daubjerg und Co. die Archäologen des Museums Sønderjylland um Experte Per Ethelberg gewinnen können.

Statt dem angepeilten Jahr 2020 – das Jubiläumsjahr der dänischen Wiederangliederung Nordschleswigs vor 100 Jahren – wird die zwölf Meter lange Kopie nun erst in diesem Jahr fertig.

Letztendlich kein Beinbruch, so Daubjerg.

Wenn es erst im Februar oder Sommer so weit ist, wäre es letztendlich nicht schlimm.

Nass und morastig ist es zurzeit am Originalstandort des einstigen Schutz- und Grenzwalls bei Tingleff. Foto: kjt

Gut Ding will Weile haben, so das Motto für das besondere Vorhaben.

Weitere Idee

Daubjerg hat bereits eine ergänzende Idee für das kleine Geschichtscenter am Olmersvej: „Ich könnte mir gut vorstellen, dass man dort auch noch einen Pavillon mit Sitzmöglichkeiten aufstellt, wo die Ausgrabung am Olmersvej beschrieben und wo über die neuen Erkenntnisse informiert wird. Das ist aber ein zusätzliches Projekt – losgelöst vom jetzigen Vorhaben.“

Für eine Verzögerung und Jubel zugleich hatten zunächst alte Palisaden gesorgt, die Archäologen des Museums Sønderjylland Ende vergangenen Jahres bei vorbereitenden Ausgrabungen gefunden hatten.

Sie brachten neue Erkenntnisse über die Anlage, die die Angelner einst errichtet hatten.

Sie zogen sich im Jahr 300 wieder in Richtung Süden bis zur Schlei zurück. Ein Teil des Volkes siedelte später auf die britischen Inseln über und wurde Namensgeber für England.

Die Archäologen waren bei einleitenden Ausgrabungen am Originalschauplatz auf interessante Funde gestoßen. Foto: Friedrich Hartung (Archiv)
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