Überfall
Polizei hüllt sich in Schweigen
Polizei hüllt sich in Schweigen
Polizei hüllt sich in Schweigen
Nach dem Überfall am Donnerstagnachmittag wurden die Mitarbeiter der Jyske Sparekasse psychologisch betreut, sodass das Geldinstitut tags darauf wieder öffnete. Doch ein ganz normaler Arbeitstag war der Freitag nicht.
„Wir hatten am Freitag wie normal geöffnet“, sagt Zweigstellenleiter Carsten Vinther Hansen von „Den Jyske Sparekasse“ in Tingleff. „Es war aber kein ganz normaler Tag“, räumt er ein. Viele Kunden hatten natürlich von dem Banküberfall am Donnerstag kurz vor Schalterschluss gehört und wollten sich quasi persönlich vergewissern, dass ihre Bankberater diese Episode gut verkraftet hatten. Dank guter psychologischer Betreuung sahen sich die Mitarbeiter dann auch am Tag darauf bereits in der Lage, wieder auf ihrem Platz zu stehen.
„Wir dürfen nicht viel erzählen – um die polizeilichen Ermittlungen nicht zu gefährden, aber auch um uns selbst und unsere Bank zu schützen“, bittet Carsten Vinther Hansen um Verständnis dafür, nicht weitere Details als die schon bekannten zu dem Überfall erzählen zu können.
Gegen 16.58 Uhr war ein maskierter Mann in die Sparkassenfiliale an der Tingleffer Hauptstraße gekommen. Er beorderte die vier Mitarbeiter auf Englisch mit fremdländischem Akzent, sich auf den Boden zu legen. „Dann erst kam ein zweiter maskierter Mann in die Bank“, erzählt Vinther Hansen.
Offensichtlich Profis am Werk
Die beiden Männer wechselten während der ganzen Episode kein Wort miteinander, was darauf hindeutet, dass es sich hier um gut vorbereitete Profis handelte. Das ist zumindest auch der klare Eindruck des Zweigstellenleiters. „Es dauerte insgesamt nur zwei Minuten“, erzählt er. Diese zwei Minuten hatten es aber in sich. „Ich habe in meiner Karriere noch nie einen Banküberfall miterleben müssen. Und ich muss feststellen, dass man selbst nach bestem Training nicht wirklich vorbereitet ist, wenn es dann tatsächlich passiert“, sagt Carsten V. Hansen.
Zur Höhe der gestohlenen Summe darf er keine Angaben machen. Den beiden Bankräubern ist aber „ein größerer Bargeldbetrag in Kronen und Euros“, wie es die Polizei formuliert, in die Hände gefallen.
Bislang liegt nur von dem einen Täter eine vage Personenbeschreibung vor. Er war schwarz gekleidet, trug zudem schwarze Handschuhe und ist etwa 1,80 Meter groß. Die beiden Männer hatten eine Tasche mit Werkzeug dabei, das zum Öffnen der Geldboxen verwendet wurde.
Bankräubern gelang die Flucht
Wie die Räuber flüchteten – ob zu Fuß oder mit einem bereitstehenden Auto – konnte bzw. wollte die Polizei gestern noch nicht sagen. Es sei noch einiges Videomaterial zu sichten, so ein Sprecher der Polizei.
Der Tatsache, dass der Bankräuber seine Kommandos auf Englisch mit fremdländischem Akzent gab, misst die Polizei keine großartige Bedeutung zu. „Das kann durchaus Masche gewesen sein“, vermutet Thomas Berg von der Polizeistelle in Sonderburg.