Pattburg ist eine Hochburg der Transportbranche nahe der Verkehrsader E45 mit unzähligen Transportunternehmen und Servicebetrieben.

Rund 7.000 Lastwagen fahren dort täglich ein und aus. 

Nicht von ungefähr hat sich der Mineralölkonzern Q8 dazu entschieden, die erste Gastankanlage für Lastwagen im nordschleswigschen Grenzort zu bauen. Ende 2021 soll sie in Betrieb gehen.

Am IDS-Center am Thorsvej (International Diesel Service) wird die Anlage stehen, so Q8 in einer Mitteilung. 

22 Prozent weniger CO₂-Ausstoß

Mit dem Angebot ermögliche man den Transportunternehmen die Umstellung auf umweltfreundlichere Fortbewegung. 

Beim Flüssiggas LNG (Liquefied Natural Gas) werden demnach 22 Prozent weniger CO₂ ausgestoßen als bei Diesel, und schädliche Rußpartikel fallen nahezu komplett weg.

„Auf Sicht will Q8 das 100 Prozent fossilfreie LBG (Liquefied Biogas) anbieten“, so das Unternehmen.

„Die Welt muss sich von Diesel und ähnlichen verunreinigenden Brennstoffen wegbewegen, und dieses Projekt hier ist dafür ein bedeutender Meilenstein. Eines unserer Ziele ist es, die Barrieren zu beseitigen, die im Augenblick die Nutzung reineren Brennstoffs für Lastwagen verhindern“, so Q8-Ressortchef Frej Olsen in Anlehnung daran, dass das Gastanknetz für Lastwagen im Gegensatz zu Deutschland und Schweden noch hinterherhinkt.

Die Anlage in Pattburg wird vollautomatisch funktionieren. Die Lastwagenfahrer können den Tankvorgang in kürzester Zeit selbst erledigen, teilt Q8 weiter mit. 

Die Pattburger Anlage wird Teil eines internationalen Gastank-Netzes mit weiteren 25 IDS-Standorten.

Wichtige Alternative

Was sagt die Transportbranche?

Jens Andersen vom Unternehmen Kaj Madsen aus Fjelstrup: „LNG ist gerade jetzt eine gute Möglichkeit, da es viel davon gibt. Wir können auf ähnliche Weise tanken und die Klimabelastung reduzieren. Für uns bedeutet es konkret, dass wir günstiger durch Europa fahren können, da oft Straßensteuern für Dieselfahrzeuge erhoben werden.“

Das unkomplizierte und schnelle Tanken von Gas sehe er als großen Vorteil zum Batterieantrieb. Fahrzeuge müssen acht Stunden stehen, ehe die Batterien aufgeladen sind. 

Auf den Gasantrieb setzt auch die Pattburger Transportfirma H. P. Therkelsen. 

„Wir haben uns für LNG entschieden, weil es für uns im Augenblick die einzige Alternative zu Diesel und zur grünen Umstellung unserer Aktivitäten ist“, sagt Direktor Peter Therkelsen.