Umwelt und Natur

Schutz für Tingleffs Brunnen

Schutz für Tingleffs Brunnen

Schutz für Tingleffs Brunnen

Tingleff/Tinglev
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Die Brunnen des Tingleffer Wasserwerks liegen auf dem Gelände des Betriebs und am früheren Rathaus. Mit erweiterten Schutzzonen könnte Landwirten das Spritzen untersagt werden. Foto: V. Heesch

Die Vorbereitungen für ausgedehntere Schutzzonen von Trinkwasserbohrungen in Tingleff laufen. Ab 1. Januar 2020 gelten neue Bestimmungen.

Zum Beginn des Jahres haben sich die Folketingsparteien mit Ausnahme der Einheitsliste auf  ein Konzept zum besseren Schutz des Trinkwassers in Dänemark verständigt. Berührt ist auch das Wasserwerk in Tingleff von der Vorgabe, den Einsatz von Spritzmitteln im Nahbereich von Trinkwasserbrunnen in einem deutlich größeren Radius als bisher zu verbieten. In allen Kommunen ist die Ausweisung von solchen Schutzzonen um die Brunnen angelaufen.

„In der Kommune Apenrade  sind die pestizidfreien Zonen noch nicht festgelegt“, so Barbara Frenzel, die zuständige Abteilungschefin in der Umweltverwaltung der Kommune. „Wir müssen noch genauere Anweisungen der staatlichen Behörden abwarten, die unsere Aufgaben festlegen“, so die Biologin und fügt hinzu, dass die neuen Bestimmungen zum 1. Januar 2020 in Kraft treten sollten.

Noch keine Anweisungen

Der Betriebsleiter des Wasserwerkes in Tingleff, Thomas Muntzeck, berichtet, dass seinem Betrieb auch noch keine Anweisungen vorliegen. „Unsere neuen Brunnen am Tømrersvinget liegen nicht weit von Kartoffelfeldern entfernt, wo gespritzt wird“, so Muntzeck, der aber darauf verweist, dass die Brunnen  auf eigenem Grund und Boden des Wasserwerks liegen, wo keine Pestizide zum Einsatz kommen.

Und er hat für die Bürger in Tingleff auch gleich eine gute Nachricht: „Die neuesten erweiterten  Wasseruntersuchungen haben gezeigt, dass das Tingleffer Trinkwasser  frei von Pestiziden ist.“ Die Bürger können Ergebnisse auf der Internetseite des Wasserwerks studieren. Es freut ihn vor allem vor dem Hintergrund, dass im Rahmen der jüngsten Vereinbarungen im Folketing über verbesserten Grund- und Trinkwasserschutz festgelegt worden ist, dass das Wasser auf deutlich mehr bedenkliche Stoffe als bisher untersucht werden soll. Seit Jahren waren zahlreiche Substanzen verboten worden, aber es haben sich stets weitere Agrarchemikalien im Nachhinein als schädlich erwiesen – und es wurden bei Erweiterung des Analysenspektrums deren Abbauprodukte auch in Trinkwasserbrunnen gefunden.

In Tingleff hatte man vor über 25 Jahren Trinkwasserbrunnen schließen müssen, weil Spritzmittel, vermutlich eingesetzt auf DSB-Bahngleisen oder Privatgrundstücken, in deren Wasser festgestellt wurden.

„Unsere heute genutzten Brunnen sind zum Glück durch eine bis zu 100 Meter dicke Tonschicht geschützt“, berichtet Thomas Muntzeck. Die  Brunnen des Tingleffer Wasserwerks reichen bis in 220 Meter Tiefe.

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