Arbeit

Skandal um Fahrerlager weitet sich aus

Skandal um Fahrerlager weitet sich aus

Skandal um Fahrerlager weitet sich aus

Pattburg
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Sonny Munk Carlsen/Ritzau Scanpix

Die in Pattburg beim Unternehmen Kurt Beier aufgedeckten erbärmlichen Arbeits- und Lebensbedingungen beschäftigter Fahrer aus Drittländern hatten offensichtlich Methode. Auch in anderen Ländern wird ermittelt.

Das Fuhrunternehmen Kurt Beier mit Niederlassungen im In- und Ausland scheint nicht nur in Pattburg ausländische Fahrer ausgebeutet und  unter erbärmlichen  Verhältnissen  untergebracht zu haben. Wie die Gewerkschaft 3 F meldet, die den Skandal aufdeckte, sollen auch in Deutschland, den Niederlanden und Polen   Fahrer unter menschenunwürdigen Bedingungen beschäftigt sein.  

Das Center gegen Menschenhandel in Dänemark, das sich derzeit um die 26 meist philippinischen Fahrer des geräumten Pattburger Lagers kümmert, hat Kontakt zu einem Lager in Ense östlich von Dortmund aufgenommen, wo 24 philippinische Fahrer in einer ähnlichen Situation sind.

Auch in den Niederlanden ist das Fuhrunternehmen, das sich mittlerweile aus dem dänischen Arbeitgeberverband „International Transport Danmark“ (ITD) herausgemeldet hat, ins Visier der Behörden geraten.

 

Laut 3 F hat der niederländische Transportverband das Unternehmen wegen Menschenhandels bei der europäischen Polizeieinheit Europol angezeigt und auch in Polen laufen Ermittlungen. Dort sind die Fahrer aus den Drittländern bei einer Tochtergesellschaft von Kurt Beier angestellt. Über diese Anstellung verfügen die Fahrer über Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis, die auch in anderen Ländern gelten.

Etliche direkte und indirekte Großkunden des umstrittenen Fuhrunternehmens haben verkündet, die Zusammenarbeit sofort zu beenden. Darunter sollen Unternehmen sein wie Nagel Group, Leman und Jysk A/S.

Geprüft wird, ob neben Verstöße gegen Menschenrechte auch gegen Arbeits- und Strafrecht verstoßen worden ist. Beier hat Lücken im Gesetz auf EU-Ebene ausgenutzt, die offenbar das Beschäftigen von Fahrern unter ganz anderen Konditionen als etwa  in Dänemark ermöglichen.

Mehr lesen