Abfallwirtschaft

Die neuen Abfallbunker in Tondern sind in Betrieb

Die neuen Abfallbunker in Tondern sind in Betrieb

Die neuen Abfallbunker in Tondern sind in Betrieb

Tondern/Tønder
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Laila Jensen an der neuen Müllstation Foto: Brigitta Lassen

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Laila Jensen von der Østergade ist begeistert von der neuen Art der Müllabfuhr. Mit dem Fahrrad macht sich die frühere Kaufmannsfrau auf den Weg. „Jetzt muss man nicht immer daran denken, wann die Müllleute kommen, und nichts stinkt.“

Die großen Abfalleimer sind abgeholt worden. Jetzt entledigen sich die Bürgerinnen und Bürger in der Tonderner Innenstadt auf andere Weise ihres Mülls.

Der Versorgungsbetrieb Tønder Forsyning, der für die Müllabfuhr zuständig ist, hat an sechs Standorten in der Stadtmitte neue unterirdische Abfallbunker gebaut. Dort können die Bewohnerinnen und Bewohner ihren wiederverwertbaren Müll, den Restabfall und ihre Essensreste loswerden – manche müssen aber ein Stückchen gehen.

Dies trifft auch auf Laila Jensen von der Østergade zu. Sie ist begeistert von der neuen Art der Müllabgabe. „Jetzt muss man nicht daran denken, wann die Müllleute kommen, und nichts stinkt“, erzählt die frühere Kaufmannsfrau.

Laila Jensen auf dem Weg zur Müllsammelstelle Foto: Brigitta Lassen

Etwa 760 Haushalte sind von der Regelung umfasst

Für ältere oder gehbehinderte Menschen könnte es ein Problem sein. Oder wenn die Häuser und Wohnungen nur klein sind, wenn der wiederverwertbare Unrat über mehrere Tage aufbewahrt werden soll, bevor es wieder zur unterirdischen Abgabestelle geht.

Die neuen Abfallbunker bedienen etwa 490 Haushalte, die drei bestehenden werden von 270 Haushalten genutzt.

Laila hat ihr eigenes System

„Ich finde, das funktioniert ganz hervorragend. Ich sammle erst unseren Müll in der Küche. Wenn mein Kasten voll ist, gehe ich in unseren früheren Kaufmannsladen und sortiere in Eimern von Blumensträußen aus dem Supermarkt. Auf diese habe ich die Sortierlogos von ‚Tønder Forsyning‘ geklebt, sodass ich weiß, was wohin soll. Und im neuen Korb auf meinem Fahrrad kann ich den Müll mühelos zum Roten Platz auf dem Parkplatz gegenüber der Polizei verfrachten. Oder ich nehme den Abfall mit, wenn ich zum Einkaufen gehe oder radle“, erzählt Laila Jensen.

Laila Jensen nutzt ihr Fahrrad als Transportmittel für den Haushaltsmüll. Foto: Brigitta Lassen

Keine Abfallbehälter mehr schleppen

Früher standen die Mülleimer bei dem Ehepaar Jensen im Garten ganz oben am Haus. Wenn die Müllabfuhr kam, wurden sie quer durch den Garten bis an die Vidågade befördert. Dort mussten die Eimer stehen, da die Müllwagen nicht durch die Østergade fuhren, die zur Fußgängerzone gehört.

Jetzt machen die Müllwagen nicht an jeder Haustür halt, sondern Lastwagen nehmen zum Entleeren Kurs auf die großen Behälter der neun unterirdischen Abgabestellen.

Laila Jensen gefällt die neue Form der Müllentsorgung. Foto: Brigitta Lassen

Häuser liegen dicht an dicht

Diese Art der Müllentsorgung wurde gewählt, da die teils historischen Häuser in der Innenstadt sehr eng nebeneinander liegen. Und die dortigen Bewohnerinnen und Bewohner hätten infolge der neuen Richtlinien, wie alle anderen auch, eine dritte Mülltonne haben müssen, um in zehn Fraktionen Müll sortieren zu können.

Zum Teil konnten die Abfalleimer aufgrund der schmalen Gassen zwischen den Häusern nicht ohne Hindernisse direkt vor die Tür geschoben werden. Sie mussten teilweise durch das Haus ins Freie gekarrt werden.

Die neuen unterirdischen Müllstationen wurden im Spätsommer und Herbst errichtet. Foto: Monika Thomsen

Neun Abgabestellen

Die neuen Abfallbunker wurden an der Popsensgade, auf dem Solsikke-Parkplatz, an der Nørregade, auf dem Roten Platz, an der Allegade und auf dem Schweinemarkt gebaut.

Weitere Abgabemöglichkeiten gibt es bereits seit 2014 vor dem Jobcenter am Jomfrustien, auf der Schiffbrücke und auf dem Parkplatz an der Søndergade.

Die drei bestehenden Müllstationen wurden von drei auf fünf Behälter erweitert, um auch dort in zehn Fraktionen sortieren zu können. Eine der ursprünglichen Abgabestellen wurde aus ästhetischen Gründen geschlossen (Gråbrødretorv).

Geschenkpapier korrekt entsorgen

„Tønder Forsyning“ macht auf seiner Homepage darauf aufmerksam, dass Geschenkpapier nicht in die Behälter für wiederverwertbaren Müll gehört, da es zu viel Lacke und Farbe enthält. Es gehört in den Restabfall oder kann auf dem Containerplatz abgegeben werden. Gleiches gelte für das Geschenkband.

„Bei den zu erwartenden Mengen wäre es schön, auch dieses Material recyceln zu können“, schreibt Tønder Forsyning. Als kreative Alternative schlägt die Versorgungsgesellschaft Zeitungspapier oder braunes Papier zum Einfrieren von Lebensmitteln als Verpackung von Geschenken vor.

Wer tatsächlich haufenweise Geschenkpapier gesammelt hat, könne dieses in eine durchsichtige Plastiktüte füllen und sie bei dem eigenen Eimer für Restmüll hinstellen. Wenn dieser das nächste Mal geleert wird, werden die Müllleute auch das eingetütete Geschenkpapier mitnehmen.

 

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