Musik

Ein Leben für die Country-Musik

Ein Leben für die Country-Musik

Ein Leben für die Country-Musik

Sebastian Möbius
Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Leslie Stevens sang beim Tønder Festival alte und neue Songs. Foto: Elise Rahbek

Leslie Stevens war eine von vielen neuen Gästen beim Tønder-Festival 2019. In den USA ist sie schon längst eine Größe, wenn es um Country geht. Im Interview mit dem „Nordschleswiger“ spricht sie über ihre Musik und warum es ihr schwerfällt, Trump zu akzeptieren.

Beim Tønder Festival trat sie Solo mit ihrer Band im Visemøllen auf oder begeisterte in illustrer Runde beim „Women’s Circle“. Die US-Amerikanerin Leslie Stevens kam bei allen Konzerten gut beim Publikum an. Parallel zu ihren Auftritten in Dänemark erschien am 23. August in den USA ihr neues Album „Sinner“. Ihr zweites Studioalbum ist zugleich ihr persönlichstes.

Der Song Sinner (zu deutsch Sünder) auf dem gleichnamigen Album kommt ihr „vom ganzen Herzen“. Den Titel für ihr Album hat sie aus folgendem Grund gewählt: „Jeder Mensch ist ein Sünder und macht Fehler. Selbst ich gehe gerne mal mit ein paar Drinks zu viel nach Hause oder nehme den falschen Typen mit zu mir. Das Album soll zeigen, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen und niemanden dafür in eine Ecke zu drängen.“

Dolly Parton als Vorbild

Außerdem hat sie auch ihre Heimat Missouri in einem Song verpackt. In „Teen Bride“ geht es um das Leben einer jungen Mutter in dem besagten Staat. Von Missouri aus ging es nach Kalifornien. In Los Angeles wurde sie erst 2018 zur besten Country-Sängerin der Stadt gekürt. „Das bedeutet natürlich sehr viel für mich, und es ist eine große Anerkennung meiner harten Arbeit. Ich liebe einfach das Songwriting.“

Dass es so kommt, wie es jetzt ist, war für Leslie absehbar. „Ich war schon als Kind begeisterter Country-Fan und habe auch relativ früh angefangen zu spielen. Ich wollte auf jeden Fall Musikerin werden, und zwar Country-Sängerin.“ Dabei geholfen haben neben Freunde und Familie auch ihre großen Vorbilder Emmylou Harris und vor allem Dolly Parton. „Dolly ist so ein positiver Mensch. Sie hat immer ihr Kinn oben und ein Lächeln im Gesicht. Das versuche ich umzusetzen. Darüber hinaus hat mich ihre Musik schon immer inspiriert“, so Stevens.

Dänisches Brot und schärfere Waffengesetze

Ihr Auftritt in Tondern ist ihr erster außerhalb der USA gewesen. Vom Tønder Festival zeigte sich Leslie mehr als begeistert: „Für diese Musikrichtung ist es ein unglaublich großes Festival.“ Darüber hinaus gibt es noch eine Sache, die ihr besonders an Dänemark gefällt. „Das Brot, das ihr für eure Sandwiches nehmt, ist viel leckerer als das in den USA. Ich nehme mir auf jeden Fall etwas davon mit nach Hause“, so die Amerikanerin.

Doch so gut ihr das Brot in Dänemark gefällt, umso trauriger ist Stevens, wenn sie auf die Politik in den USA angesprochen wird. Anfangs schüttelt sie nur mit dem Kopf und sagt dann: „Es fällt mir sehr schwer Trump zu akzeptieren. Meiner Meinung nach schätzt er die Werte unseres Landes nicht“, so Stevens. Abschließend fügt sie hinzu: „Wir brauchen jetzt schärfere Waffengesetze und niemanden, der Grönland kaufen will.“

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Anna-Lena Holm
Anna-Lena Holm Hauptredaktion
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